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Version 02.00.01
© ZeitLebensZeiten
2007 ff.
 

Luise Smend
17N

SMEND Maria Sophia LUISE Jacobina-17 wurde am 18. Juni 1847 in Lengerich in Westfalen geboren. Ihre Eltern waren  SMEND Friedrich Hermann (Münsterer Ast)-42 und GAUHE Adelheid-43

Luise Smend wurde also nicht weit von Westerkappelngeboren wo ihr späterer Ehemann geboren wurde. Die Taufe fand am 18. Juli statt. Trauzeugen waren Maria Sophia Banning, geborene Stapenhorst, Kaufmanns Frau. Marie Gauhe, ...[?], Tochter, Hermann Rudolph Smend, Pastor, und Eberhard Jacob Kriege, Pastor.

Ein Blick auf die Generationenfolge nach Luise Smend zeigt bereits oberflächlich ihre Rolle in der Familie Torhorst. Ihr Leben, ihre Kinder, ihre Ehe werden vornehmlich im Zusammenhang im Kapitel 18 dargestellt, soweit das möglich ist. An dieser Stelle soll vor allem ihre Rolle in der Familie Smend, insbesondere ihr Verhältnis zu ihrer Mutter in ihren eigenen Worten, nur ein wenig zum besseren Verständnis für Namenszusammenhänge in der Fassung der „Gauhe-Smend-Chronik“ ergänzt, im Vordergrund stehen:

Als älteste Tochter hatte sie ein besonderes Verhältnis zu ihrer Mutter:

Sie legte sich jeden Mittag nach Tisch, solange ich denken kann, richtig aus gekleidet für ein Ruhestündchen ins Bett, ich ging dann für kurze Zeit mit ihr, sprach alles mit dir, was geschehen war, was noch geschehen musste, über alle Arbeit in dem großen Haushalt. bei der Gelegenheit glich sich jede, auch die kleinste Meinungsverschiedenheit zwischen uns aus. Sie sagte dann wohl. „ Mieschen, es darf kein  ‚Schättchen’ zwischen uns treten, es muss ganz klar zwischen uns bleiben.“

Köstlich waren diese kleinen Viertelstunden, besonders für mich, als mein Arnold Torhorst und ich [Luise Smend, spätere Torhorst] uns nach seiner Bewerbung ein ganzes Jahr nicht sehen und nicht schreiben durften. Da hatte sie ein so feines Verständnis für die nicht leichte Wartezeit, und blieb doch mit Papa fest auf der Prüfung bestehen, „damit Ihr beide später auf festem Grund baut“.[Quelle: Gauhe-Smend-Chronik]

Wenn Luise Smend sich nicht die Mühe gemacht hätte, das Leben insbesondere ihrer Mutter Adelheid so detailliert zu beschreiben wäre das Familienleben der Smends kaum bekannt.  So aber hat ihr Bewusstsein für familiäre Zusammenhalt und Zusammenhänge eine eindrückliche Schilderung  des Alltags, der Freuden und Nöte der großen vielzähligen evangelischen Pfarrfamilie Smend – Gauhe – Torhorst u.a.m. der Nachwelt überliefert.

Sie starb am 19. Februar 1923 in Bonn.

Luise Smend heiratete TORHORST Arnold Friedrich Ernst "Der Pfarrer in Ledde"-16 Sohn von Torhorst Arnold Jacob "Der Pfarrer in drei Orten"-40 und Banning Johanna Christina-41  am 15. Mai 1873 in Münster in Westfalen. Arnold wurde am 20. Mai 1841 in Westerkappeln  Kr. Tecklenburg geboren. Er starb am 01. Juni 1909 in Ledde Kreis Tecklenburg.

TOrHORST % 02Die Rolle von Luise Smend als Pfarrersfrau in Ledde wird von ihrer Tochter Marie Torhorst in ihren Erinnerungen so charakterisiert:

„Meine Mutter bemühte sich um die Kranken im Dorf. Sie kochte kräftige Suppen, die die Kinder mittags nach der Schule in unserer Küche abholten und zu den Kranken brachten. Sie hatte für Notfälle allerlei Medikamente und Verbandmaterialien im Haus, auch kräftigende Weine für Genesende. Sie wäre so gern Ärztin geworden, wie sie uns immer wieder erzählte. Ihrem Sohn Hermann, der Medizin studierte, fühlte sie sich deshalb besonders eng verbunden....

Meine Mutter liebte die schöngeistige Literatur. Ich sehe noch ihr Bücherregal mit den langen Reihen der damals bekannten und beliebten englischen Romane vor mir, herausgegeben von der Tauchnitz-Edition... Sogleich nach dem Erscheinen der »Buddenbrooks« im Jahre 1901 vertiefte sie sich in diesen Roman von Thomas Mann. Sie las nie, ohne dabei zu stricken oder zu häkeln. Bekümmert war sie, daß Adelheid und ich nicht imstande waren, es ihr gleichzutun“[Quelle: Marie Torhorst, Erinnerungen, Dietzverlag, Berlin 1986]

 Zur Zeit nach dem Tod ihres Ehemanns  beschreibt ihre Tochter Marie Torhorst in ihren Erinnerungen ( Dietz Verlag, 1986]:

„Nach dem Tode unseres Vaters war die Mutter mit mir nach Bonn übergesiedelt, hauptsächlich, damit Adelheid während des von ihr geplanten Studiums an der Universität Bonn ein Zuhause fände“[Quelle: Marie Torhorst, Erinnerungen, Dietzverlag, Berlin 1986]

Aus der erhaltenen Meldekarte geht hervor, dass Luise Torhorst, geborene Smend ab 1.Oktober in der Schumannstrasse 66 im 2. Stock wohnte.

Tochter Adelheid Torhorst, wenn man die Karte richtig versteht, wohnte seit 21.4.1909 bereits aus Wittenberg kommend in Bonn, war am 24.9.1909 in die Wohnung eingezogen und zog dann am 3. April 1918 nach Essen in die Paulinenstrasse 93.

Marie Torhorst wohnte offenbar über den Tod der Mutter im Februar 1923 hinaus bis zum 13. Oktober 1923 dort und zog dann nach Düsseldorf.

 Siegfried Torhorst, Enkel von Arnold und Luise Torhorst schreibt in seinen Erinnerungen über die Großeltern:

„Die Großmutter Luise Torhorst geb. Smend lebte bis kurz nach dem Tode unserer Mutter Elma [Torhorst geb. Waubke] in einer Etagenwohnung in Bonn. Von Ledde, wo unser Großvater Torhorst [am 19. Februar] 1909 gestorben war, war sie an den Rhein gezogen mit ihren Töchtern Adelheid und Marie, die beide an der Universität Bonn studierten. Beide sind Pädagoginnen geworden. Tante Adelheid - meine Patentante - wurde Schulrätin in Düsseldorf.  Adelheid und Marie sollen, so die Familiensaga, erst nach ihrem Tod aus der Kirche ausgetreten sein, um ihre Mutter Luise zu schonen. Auch Luises Sohn Hermann Torhorst hatte in Bonn studiert. Und ihr Neffe  Rudolf Smend lehrte als Juraprofessor ab 1915 in Bonn.“ [Quelle: Erinnerungen von Siegfried Torhorst, unveröffentlichtes Manuskript]

Luise Smend wohnte bis zu ihrem Lebensende in der Schumannstrasse 66 in Bonn.Aus dem Telefonbuch der Stadt Bonn konnte der Autor entnehmen, dass Rudolf Smend ab 1917 Telefon hatte, Luise Torhorst nicht.

Zum Tod ihrer Mutter schrieb Marie Torhorst:

Meine Mutter war nach schwerer Krankheit, verbunden mit quälenden Asthmaanfällen, am 19. Februar 1923 gestorben, betrauert nicht nur von den fünf überlebenden ihrer sieben Kinder, die sie gewissenhaft erzogen hatte, sondern auch von zahlreichen Verwandten. Sie war als Älteste im Kreise von acht Geschwistern aufgewachsen -, betrauert auch von vielen Freunden, die sie in Bonn während unseres langjährigen Aufenthalts gewonnen hatte.  Ich selbst erkrankte an beginnender Tuberkulose, hervorgerufen durch die ungewöhnlichen Belastungen - Sorge um meine Mutter, erneutes Studium mit vielen Nebenarbeiten bei der unzureichenden Ernährung in jenen Jahren“[Quelle: Marie Torhorst, Erinnerungen, Dietzverlag, Berlin 1986]