Die Vorfahren der Rebeeca Rohlfs stammen sämtlich aus Kirchwerder, einem heute zu Hamburg gehörenden Stadtteil in den südlich gelegenen “Vierlanden”. Siehe weiter unten. Bekannt sind sieben Vorfahrengenerationen, die immterhin bis etwa 1600 zurückreichen. Alle genealogischen Angaben zur Familie Rohlfs samt Familien der Ehepartner inkl. Zitate aus Kirchenbüchern etc. folgen den im Auftrag des Herausgebers erfolgten Recherchen von Sabine Paap (Paap-Ahnenforschung) 2011/2012.
Kirchwerder liegt im Urstromtal der Elbe. Seine Lage, seine Entstehung, seine Geschichte und seine Besonderheiten werden nachstehend in Zitaten dargestellt.
Kirchwerder in den Hamburger Vierlanden
Kirchwerder ist im Jahre 2012 ein Hamburger Stadtteil im Bezirk Bergedorf. Er ist der südlichste Stadtteil und eines von vier Kirchspielen der Vierlande.
Kirchwerder ist durch seine Marschböden ein ausnehmend gutes Gemüseanbaugebiet, durch seine Lage direkt an der Elbe allerdings in hohem Maß sturmflutgefährdet. Es gilt, wie die anderen Vierländer Kirchspiele, mit 800 Jahren als eine der ältesten erhaltenen Kulturlandschaften Deutschlands.
Kirchwerder ist, wie alle Vierlander Bezirke, ein Landgebiet mit alteingesessenen Bewohnern und den dadurch sehr festen Bindungen. Die Zugehörigkeit zum Hamburger Stadtgebiet ist weder optisch noch im Gefüge der Gemeinschaft zu erkennen...[Quelle: de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=95444970]
Kirchwerder Geschichte
Remerswerder, so hieß das Vierländer Dorf ursprünglich. Dass es seit 1217 in Urkunden als Insula Kercwerdere - Flussinsel mit Kirche - bezeichnet wird, deutet auf den Bau einer Kirche hin. Tatsächlich geht die heutige St.-Severini-Kirche auf einen Feldsteinbau aus dem 12./13. Jahrhundert zurück; Reste der mittelalterlichen Mauern sind an der Nordwand des heutigen Gebäudes noch erhalten.
Aus der Ortsgeschichte ist ein dramatischer Vorfall belegt: 1470 sollen „mehrere Eingesessene aus unbekanntem Grund ihren Pfarrer erschlagen haben“ weshalb der Papst zeitweise den Großen Kirchenbann über das Dorf verhängte.
Die erste Besiedlung der Elbinseln, die später das Kirchspiel Kirchwerder bildeten, ist nicht nachweisbar. Sicher ist, dass Kirchwerder zu den frühesten Eindeichungen der Vierlande gehörte, da hier eine Fährverbindung über die Elbe zwischen dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und den neuen Gebieten eingerichtet worden war, die auch heute noch existiert: die Zollenspieker Fähre.
Anfang des 13. Jahrhunderts wurde durch die damals in dieser Region herrschenden Dänen die planmäßige Eindeichung der Inseln begonnen. Aus dieser Zeit stammt der Durchdeich, der das neue Dorf Kirchenwerder gegen das benachbarte, damals noch nicht eingedeichte Ochsenwerder schützte.
Zwischen 1314 und 1344 wurde einer der Elbarme, die Gose Elbe, durch Deiche in ein festes Bett gezwungen.
Zwei kleinere Elbinseln, Ohe und Krauel, wurden dabei zu Festland. West-Krauel wurde Teil Kirchwerders, Ohe wurde zwischen Kirchwerder und dem benachbarten Kirchspiel Neuengamme aufgeteilt.
Obwohl dies vor mehr als 650 Jahren geschah, sind bis heute die Lage und Formen beider Inseln durch Orts- und Straßennamen sowie die Form der Gehöfte deutlich erkennbar.
Der Elbübergang war den Lüneburger Herren, denen das Gebiet unterstand, so wichtig, dass sie eine Befestigung anlegen ließen, die 1296 erstmals als Riepenburg genannt wurde und Verwaltungssitz der Vogtei Riepenburg war. Der Name stammte von der herrschenden Familie, den Herren von Ribe. ..
(Am Kirchwerder Mühlendamm 75a befindet sich die Holländermühle Riepenburger Mühle, die 2006 auf den Namen Boreas getauft wurde. Die 1828 erbaute Kornwindmühle ist die älteste und größte erhaltene Mühle Hamburgs. Erstmalig erwähnt im Jahre 1318, zählt sie zu den ältesten deutschen Windmühlen und ist eine der letzten regelmäßig mit Wind arbeitenden Mühlen Deutschlands. Sie ist ein produzierendes technisches Denkmal)
1420 wurde die Burg Teil des beiderstädtischen Besitzes: Hamburg und Lübeck hatten die Herrschaft gemeinsam den Lüneburgern abgenommen.
Durch die Abdämmung und damit der „Zähmung“ der Gose Elbe und der Dove Elbe (zweier Elbarme, die die Inseln der Vierlande trennten) wurde die Burg überflüssig. Da sie baufällig war, wurde sie 1512 abgerissen und der Verwaltungssitz ins Bergedorfer Schloss verlegt. Die Reste des Burghügels sind bis heute am Zusammentreffen des Kirchwerder Mühlendamms und des Hauptdeichs zu erkennen.
1620 versuchten die Lüneburger erfolglos, das Gebiet durch einen militärischen Einfall zurückzugewinnen; erst Napoleon I. war dort auf seinem Feldzug 1806 siegreich. Doch auch dadurch wurde die Verwaltungsstruktur nicht geändert.
1868 kaufte Hamburg die Hoheitsrechte von Lübeck, so dass die gemeinsame Verwaltung endete und die Vierlande -und damit Kirchwerder - nur noch zu Hamburg gehörte.
1873 wurde die bis dahin selbstständige Enklave Ost-Krauel, die im Besitz der Familie von dem Berghe war, als selbstständige Gemeinde zur Landherrenschaft Bergedorf zugeschlagen.
Erst 1937 wurden die letzten sechs Enklaven, die bis dahin unter hannöverscher bzw. preußischer Herrschaft gestanden hatten, mit dem Groß-Hamburg-Gesetz ebenfalls nach Bergedorf eingegliedert...
Da das Kirchspiel Kirchwerder direkt am Hauptstrom der Elbe liegt, ist es in besonderem Maße durch Sturmfluten getroffen worden. Immer wieder führten Deichbrüche zu weiten Überflutungen und dadurch zur Versandung des Bodens. Zudem ging durch die Entstehung von Bracks (tiefen Ausspülungen, die durch Verwirbelung hinter denDeichbrüchen entstanden) bei diesen Ereignissen Land verloren. Die Bauern Kirchwerders, die traditionell Getreide anbauten, das auf sandigen Böden nicht so gut wächst, hatten dadurch niedrigere Einkünfte als die Bauern derangrenzenden Bereiche der Vierlande.
Ab dem Ende des 17. Jahrhunderts begannen die Kirchwerder Bauern deshalb, das besser gedeihende Gemüse anzubauen. Da, im Gegensatz zum Bardowicker Gemüse, das bisher für die Hamburger Versorgung über die Elbe geholt wurde, kein Zoll zu zahlen war und zudem der Anfahrweg deutlich kürzer wurde, konnten die Kirchwerder Bauern hohe Gewinne kassieren.
Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren die Preise für die Bauernhöfe deutlich gestiegen, und in den Vierlanden gab es nirgendwo weniger Konkurse von Kätnern, den ärmsten der Bauern, als in Kirchwerder. In der Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Kirchwerder Dörfer Sande (man beachte den Namen!) und Warwisch die am dichtesten besiedelten Siedlungen der Region.
Da die Bauern der anderen Vierländer Kirchspiele ebenfalls über sandige Böden verfügten, wenn auch nicht so ausgeprägt wie in Kirchwerder, wurde auch hier bald der Getreideanbau zugunsten der Gemüsezucht aufgegeben.
Die Vierlande wurden zur Gemüsekammer Hamburgs. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Blumenanbau in den Vierlande aufkam, wurde aufgrund der sehr guten Gemüseböden Kirchwerder davon am wenigsten berührt. Bis heute sind hier nur relativ wenige Gewächshäuser anzutreffen. [Quelle: de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=95444970]
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