ARRIENS (Jan) Hinrich-30 heiratete 1864 in zweiter Ehe TIEMANN Anna Magdalena-31 Tochter von TIEMANN Joachim-62 und HANSEN Margarethe-63 1864 in Haustrauung in Tielenhemme. Anna wurde am 19. März 1842 geboren. Sie starb am 30. April 1933.
In der vorstehenden Traueintragung heißt es, wenn alles richtig übertragen wurde:
„der Wittwer und Schiffer Hinrich Arriens in Thielenhemme; mit seiner Braut, dem Mädchen Anna Tiemann, eheliche Tochter des Käthners Joachim Tiemann in Erfde und der Gretje, geborene Hansen. – Seine erste Frau Starb den 20. Januar 1862 - (Er geboren 5. März 1830, alt ca. 34 Jahr; sie den 19. März 1842, alt ca. 22 Jahre; seine 2., ihre 1. Ehe).
Prod: 1. für ihn obervormundschaftliches Attest wegen Abfindung seines Sohnes erster Ehe, d. d. Tellingstedter Kirchspielvogtei, den 24. Nov. 1864. C. Wohlt. 2. Ihr Vaccinationsattest, d. d. 5. Aug. 1843. Dr. Schröder. 3. für sie väterliche und mütterliche Erlaubniß mündlich ertheilt. 4. Consens zur Haustrauung d. d. Hüttener Amthaus in Schleswig, den 26. Nov. 1864. F. Jacobsen.
Zeugen: 1. Hans Jochim Reese [?]in Thielenhemme. 2. Jochim Tiemann jun. in Erfde. (Haustrauung).
Jan Hinrich Arriens und Anna Magdalena Tiemann hatten die folgenden Kinder, die zwischen 1865 und 1881 geboren wurden:
1. ARRIENS Hinrich-537 wurde am 06. Oktober 1865 geboren. Er starb am 04. November 1948.
2 ARRIENS Joachim Henning-536 wurde am 09. Juni 1868 geboren. Er starb am 03. Mai 1953.
3. ARRIENS Margaretha Dorothea-538 wurde am 21. Oktober 1871 geboren. Sie starb am 14. Mai 1938.
4. ARRIENS Klaus-540 wurde am 19. Februar 1874 geboren.
5. ARRIENS Maria Magdalena-27 wurde am 05. September 1876 geboren. Sie starb am 28. Januar 1962.
6. ARRIENS Paul-542 wurde am 27. November 1878 geboren. Er starb am 31. Juli 1971.
7. ARRIENS Hermann-539 wurde am 19. Dezember 1881 geboren.
Gemeinsam mit seiner neuen Frau hatte Jan Hinrich im Jahre 1867 erlebt, dass Schleswig-.Holstein nun preußische Provinz wurde. Bei den nun üblichen Personenverzeichnissen ging es um die korrekten Daten zur Steuererhebung.
Im Verzeichnis vom Februar 1892 wird folgendes verzeichnet:
"Haus 11, Arriens, Hinrich, Schiffer". Weitere Angaben: Personen über 14 männlich: 2, weiblich: 2 , unter 14 Jahre alt: 1. Interessant die weiteren Angaben zum 62 Jahre alten Arriens: Sein Einkommen ist offensichtlich höher als 900 Mark per anno. Die Zahl der steuerpflichtigen Personen wird mit 5 angegeben. [Quelle: Timm/Willenbrecht S. 133]
Von Jan Hinrich Arriens und Anna Magdalena Tiemann gibt es recht zahlreich Aufnahmen. Besonders eindrucksvoll die Aufnahmen vor der alten Kate/dem alten Hof, die zwischen 1898 und 1900 gemacht worden sein dürften (rückgeschlossen aus dem Alter der Enkelin Emilie]
1905 war es mit der Kate vorbei. Joachim Henning Arriens, der zweite Sohn aus der Ehe Arriens-Tiemann, war Bauunternehmer geworden und sehr erfolgreich. Er spendierte seinen Eltern ein neues Haus. In seinen Lebenserinnerungen für seine Familien berichtet er:
„...Nachdem ich nun wieder einen Abschnitt meiner grossen geschäftlichen Tätigkeit von 1913-37 in großen Zügen geschildert habe, will ich nun noch einige außergewöhnliche Aufgaben erwähnen, die ich mir als Pflicht auferlegte.
Und. zwar wurde im Jahre 1904 nachdem [Bruder] Paul sich verheiratete, erforderlich, dass das im Jahre 1750 erbaute Großelternhaus infolge Baufälligkeit und weil es an Wohnraum zu klein wahr, dieses durch einen Neubau zu ersetzen. Diese Aufgabe war sehr schwer, ich musste alles von Hamburg aus in die Hand nehmen, neben meinem großen Betrieb. Als Architekten hierfür nahm ich Herrn Albert Lindhardt.
Da Mooruntergrund vorhanden wahr, mußte ich erst für eine Eisenkonstruktion sorgen, die per Dampfer nach dorthin gebracht werden musste und dann musste ich selber dort sein und die Fundamentierung anordnen.
An Bauzeit stand mir nur zur Verfügung die Zeit vom 1.März bis Ende Juni 1905 wegen der dann vorsichgehenden Heuernte. Nachdem ich Ende April alle Arbeiten bis auf Zimmer- und Tischlerarbeiten, die in Hamburg gemacht werden mussten, erledigt hatte, bin ich während der neun Wochen jeden Sonnabend nach dort gefahren, indem ich mir in Rendsburg einen Wagen nahm, der mich am Montagmorgen früh wieder abholte. Am Sonntag gab ich dann jedes mal den Handwerkern den Termin an, wieweit sie bis zum kommenden Sonnabend sein mussten. Für die Zeit vom 5.-30.5. schickte ich von Hamburg zwei Zimmerleute nach dort. Die Tischler- und Zimmererutensilien waren inzwischen mit einem Dampfer nach dort gebracht.
Nach den bestimmten Anordnungen von mir war es möglich geworden, in so kurzer Zeit die Bausache in allen Teilen bis zum 28. Juni 1905 bezugsfertig zu liefern.
Es war eine besondere Freude für uns alle, dass es unseren lieben Eltern, Grosseltern und Urgrosseltern durch unseren lieben Gottes Gnade vergönnt wahr, noch viele Jahre in dem schönen Heim zu wohnen.
Mein Vater [lebte] noch neun Jahre [Die Erinnerung ist falsch: es waren sogar 12 Jahre], er starb im 88 Lebensjahr. Meine Mutter noch neunzehn Jahre, sie starb im 92. Lebensjahr![1933]“ [Quelle: Lebenserinnerungen von Joachim Henning Arriens - Sammlung ZeitLebensZeiten]
Das Haus sah natürlich nun nicht mehr so aus, wie man es heute aus Denkmalschutz-Sicht gerne überliefert hätte, eine alte Schilfdachkate. Nein nun war es ein ganz besonderes Haus auf einer stabilen Badenplatte und Baumaterialien, die aus Hamburg per Schiff herangekarrt worden waren. Ein große, liebevoller Aufwand, zweifellos.
Im Jahre 1925 sah es so aus:
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