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ZeitLebensZeiten
Version 02.00.5
© ZeitLebensZeiten
2007 ff.
 

Jan Hinrich Arriens

Jan Hinrich Arriens ist der korrekte Name, Hinrich ist der gebräuchliche Vorname. Seine Nachkommen aus zwei Ehen sind kaum zu zählen.  Zudem ist immer genau auf die Vornamen und ihre Geburtsdaten zu achten – der Hinrichs, Hennings und Pauls sind viele..

ARRIENS (Jan) Hinrich-30 wurde am 05. März 1830 geboren. Er starb am 27. Februar 1918.
 

30G


Laut Eintragung wurde Hinrich Arriens als fünftes leibliches Kind geboren. Die Paten waren Claus Hansen aus Dörpling, Hinrich Hansen aus Tielenhemme und Wiebke Hansen aus Dellstedt.  Wenn die Eintragung richtig gedeutet wird, war die Taufe am 21. März 1830.

Die Volkszählung von Anfang Februar 1860, die letzte unter dänischer Herrschaft, gibt Auskunft, dass Hinrich Arriens in einem von 43 Häusern und Katen lebte, eine von 51 Familien bildete, deren Mitglieder drei von 263 Einwohnern waren. Hinrich gehörte zu der Hälfte von Familienvorständen, die auch tatsächlich im Ort geboren waren. [Quelle: Timm/ Willenbrecht a.a.O. 125]

Seine erste Frau Margaretha Hansen starb am 20. Jan. 1862. Im Jahr 1864 heiratete Hinrich Arriens zum zweiten Male. Seine zweite Ehefrau Anna Magdalena Tiemann stammte aus Erfde.

An dieser Stelle soll uns der (ja über beide Ehezeiten währende) berufliche Werdegang interessieren.

Hinrich Arriens war Schiffer. Offenbar waren alle Arriens seit 1770 Schiffer gewesen.

[Jan Hinrich Arriens] wiederum und auch seine beiden Enkel [ Hinrich arriens und Paul Arriens] fuhren ebenfalls zur See..Als Schiffsjungen angemustert auf der Eiderschnigge „Anna“ erlernten die Enkel den Seemannsberuf bei ihrem Vater, denn der war Eigner dieses Schiffes.

Eiderschniggen waren breite Flachbodenschiffe ohne Kiel mit geringem Tiefgang, wie sie speziell auf den Eiderwerften entwickelt worden waren. Die „Anna“ lief alle Häfen der Nord- und Ostsee an, hauptsächlich jedoch transportierte sic Granitblöcke von Karlskrona inSchweden nach Wilhelmshaven an der Wesermündung .[Quelle. Alfred Gudd, Rendsburger Häuser, Kopie. S. 04 f.]

1865 wurde die Eider-Schnigge ANNA, ca 55 BRT groß, in Nübbel gebaut. 1868 wird der 38jährige Hinrich Arriens als Eigner eingetragen. In der Hauptsache fuhr Hinrich große Granitblöcke von Karlskrona in Schweden nach Wilhelmshaven, wo der Marinehafen für die Kaiserliche Marine gebaut wurde.

Auf diesem Schiff lernte Hinrichs Sohn Paul seinen Schifferberuf .1999 wird der Oldenbüttler Schiffer Claus Pieper  neuer Eigner der Schnigge [Angaben nach Timm/Willenbrecht a.a.O. S.136]

Aus dem Jahre 1917 etwa stammt ein Foto, das Hinrich Arriens in seinem Haus zeigt, hinter ihm eine offenbar als Halbrelief geschnitzte Kogge an der Wand:
 

30B1

 

Mit Schnigge (Snigge, Snekja, Snekka) wird ein offener, flachgehender und meist schneller Segelschiffstyp bezeichnet, der sich seit der Wikingerzeit in Nordeuropa entwickelte.

In der Wikingerzeit war die Schnigge ein schnelles, einmastiges Segelschiff mit geringem Tiefgang von etwa 30 Metern Länge, das zusätzlich mit etwa 40 Riemen gerudert werden konnte. An Bord war eine Besatzung von bis zu 90 Mann. Die Schnigge zählte zu den Langschiffen; eine fahrtüchtige Rekonstruktion dieses Typs existiert in Polen.  In der Zeit der Hanse wurde die Schnigge als kleines, schnelles Kriegs- und Depeschenschiff verwendet.  Verbreitung fand sie in Skandinavien, im Baltikum, in Polen und in Deutschland.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurden in Deutschland mitSchnigge regional unterschiedliche, ein- oder anderthalbmastige Schiffstypen bezeichnet, darunter die Kuff, ein ostfriesischer Küstensegler, und die Eiderschnigge. Es waren flachgehende Boote mit geringem Tiefgang und Seitenschwertern, die als Frachttransporter oder Fischerboot Verwendung fanden. Vor dem feststehenden Mast führten sie bis zu drei Vorsegel, das Großsegel war gaffelgetakelt. [Quelle: de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=96108308]

Wie Jan Hinrich Arriens gelebt hat, wie seine gesellschaftliche Stellung war, ist nicht recht auszumachen, da es an entsprechenden Überlieferungen fehlt. Seine Nachkommen aus zwei Ehen haben es durchaus weit gebracht und auch Vater und Mutter Wohlstand beschieden.

Eine sehr stimmungsvolle Aufnahme zeigt den alten Schiffer Hinrich Arriens in einem Korblehnstuhl mit kleinen Mustern, dahinter ein hoher Schrank, im Fenster ein Wetterhäuschen, einen Hund auf dem Schoß und die Pfeife als offenbar ständige Begleiterin im Munde:
 

30B2