Nur wenige Jahre, etwa von 600 bis 500 v. Chr. lebten die von Ägyptern abstammenden Urahnen in Babylon:
Babylon war als Hauptstadt Babyloniens eine der wichtigsten Städte des Altertums. Sie lag am Euphrat, etwa 90 km südlich Bagdads im heutigen Irak (Provinz Babil). Babylon war die Hauptstadt des gleichnamigen Stadtstaates, der zeitweise über weite Teile des südlichen Zweistromlandes herrschte. Ihre Blütezeit lag zwischen 1800 vor und 100 nach Christus.
Es gibt schon gegen Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. Erste Erwähnungen Babylons, jedoch nur als unbedeutende Kleinstadt. Šumu-abum (1894–1881 v. Chr.), Begründer der I. Dynastie von Babylon, machte die Stadt zum Verwaltungszentrum seines Reiches. Unter dem König Hammurapi I. (1792–1750 v. Chr.), dem bekanntesten altbabylonischen Herrscher, erlebte Babylon seine erste Blütezeit. Texte der ersten Dynastie aus Babylon selber sind aber selten, keiner von ihnen stammt aus dem bisher unentdeckten Palastarchiv.
Die Eroberung von Babylon durch die Hethiter unter König Muršili I. (1620–1595 v. Chr.) ist nur schlecht belegt, das genaue Datum ist unbekannt. Sie fand unter der Herrschaft von Samsu-ditana statt, der so der letzte Herrscher der 1. Dynastie war. Nach der mittleren Chronologie wird der Fall 1595 angesetzt, nach Gasches ultrakurzer Chronologie 1499.
Nach dem Fall von Babylon setzen schriftliche Dokumente ganz aus, die nächsten stammen aus der Zeit der Kassitenherrschaft und sind vermutlich etwa 100 Jahre später anzusetzen.
In der Folge, vielleicht nach einer Episode unter Gulkišar, einem König der Meerlanddynastie, übernahmen die Kassiten für 400 Jahre die Herrschaft über die Stadt. Als im 14. Jahrhundert v. Chr.König Kurigalzu I. (1390–1370 v. Chr.) die Residenzstadt Dur-Kurigalzu gründete, blieb Babylon geistig-religiöses Zentrum. Ende des 13. Jahrhunderts wurde Babylon durch den assyrischen König Tukulti-Ninurta I. (1233–1197 v. Chr.) erobert, der die Statue des Stadtgottes Marduk wiederum verschleppte, diesmal nach Assyrien. Kurz darauf überfiel der elamische König Šutruk-Naḫunte (1190–1155 v. Chr.) die Stadt und raubte viele Kunstwerke und Götterbilder, die er in seine Hauptstadt Susa (Persien) brachte. Damit endete die Herrschaft der Kassiten in Babylon.
Babylon erstarkte unter König Nebukadnezar I. (1126–1104 v. Chr) aus der II. Dynastie von Isin, der die Marduk-Statue zurückholte. Später eroberten assyrische Truppen unter Tiglat-pileser I. (1115–1076 v. Chr.) die Stadt. Nebukadnezar I. schaffte es jedoch, Babylon wieder von der assyrischen Herrschaft zu befreien.
Babylon verlor mit dem Aufstieg Assyriens stark an Bedeutung und wurde im 7. Jahrhundert v.Chr. zweimal von den Assyrern zerstört, 689 v. Chr. durch Sanherib. 626 v. Chr. wurde Nabopolassar zum König ausgerufen und besiegte die Assyrer, deren Hauptstadt Ninive er 612 v. Chr. mit Hilfe der Meder zerstörte.
Nebukadnezar II., sein Sohn, wehrte eine Invasion der Ägypter ab und regierte über ein Gebiet von Palästina bis an den Persischen Golf. In seiner Regierungszeit stiegen Stadt und Reich zu neuer Blüte auf.
Jedoch währte diese Blütezeit nicht sehr lange. König Nabonid bestieg 556 v. Chr. den Thron Babylons. Er führte die von Nebukadnezar II. begonnenen Wirtschaftsreformen durch und entzog den Tempeln der Marduk-Priesterschaft die Ländereien. Zusätzlich setzte er Sin, den Mondgott, als oberste Gottheit ein. [Sein Sohn Belsazar war Königsvertreter bzw. Mitkönig] Dies führte dazu, dass die ihm nun feindlich gesinnte Priesterschaft Babylons mit dem Perserkönig Kyros II., der sich zu Marduk bekannte, bei dessen Eroberung der Stadt 539 v. Chr. kooperierte und maßgeblich an seinem Sturz und dem Babyloniens beteiligt war. [...]
Es wird geschätzt, dass Babylon von ca. 1770 bis 1670 v. Chr. und wiederum von ca. 612 bis 320 v. Chr. die größte Stadt der Welt war. Sie war vielleicht die erste Stadt, die eine Bevölkerung von mehr als 200.000 Einwohnern erreichte.
Um 600 v. Chr. eroberte Nebukadnezar II. Jerusalem und veranlasste die Umsiedelung von Teilen der Bevölkerung, vor allem der Oberschicht, nach Babylon. Dieses babylonische Exil [auch bekannt als: Babylonische Gefangenschaft] war ausschlaggebend für die Entwicklung eines Identitätsgefühls als jüdisches Volk und wird in der Bibel ausführlich beschrieben: Babylon wird als Ort des Unglaubens, der Unzucht und der Unterdrückung dargestellt, eine Sichtweise, die sich später im Neuen Testament wiederfindet. Dabei ist zu bedenken, dass die Bibelautoren das Exil als große Gefahr für den jüdischen Glauben ansahen, dementsprechend negativ gefärbt ist ihre Beschreibung des Aufenthalts, der als Sklaverei wahrgenommen wurde. Die meisten Hebräer führten jedoch ein angenehmes Leben in der Metropole; babylonische Keilschrifttafeln zeigen, dass viele von ihnen hohe Positionen in Militär und Wirtschaft einnahmen. [Quelle: .wikipedia.org/w/index.php?oldid=126367779]
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