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ZeitLebensZeiten
Version 02.00.01
© ZeitLebensZeiten
2007 ff.
 

Banning

Johanna Christina Banning heiratete 1873 Arnold Jacob Torhorst. Ihre Familie wird geprägt durch vier Pfarrergenerationen in Ladbergen sowie Textilkaufleute in Tecklenburg und Lengerich.

Die hier wesentlichen Informationen zu den Banning Pfarrergenerationen in Ladbergen verdanken wir einerseits der unten merhfach zitierten Chronik. Zum anderen aber einer Theologenfamilie, die eine wesentliche Rolle in Tecklenburg und Münster spielte. Den Smends:

Erst seit Einführung des reformierten  Bekenntnisses im Jahre 1587 sind uns die Namen der Ladberger Pfarrer in ihrer Reihenfolge überliefert. Leider sind es zunächst und vom Jahre 1585 bis 1719 fast nur die nackten Namen, die uns nicht etwa durch das Ladberger Pfarrarchiv - dieses beginnt erst mit dem Jahre 1707 -, sondern durch Aufzeichnungen des früheren Pfarrers Smend in Lengerich erhalten geblieben sind. [Quelle: Unsere Kirchen-Unsere Pfarrer. 850 Jahre selbstständige Kirchengemeinde Ladbergen, Neuauflage,  Hrsg. Heimatverein Ladbergen 1999, S. 101 ]

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I. Adolf Friedrich Banning

BANNING Adolf Friedrich-5655.
Angeblich von Holland nach Tecklenburg ausgewandert. Nach 1686 in Tecklenburg als Kaufmann ansässig.

Adolf hatte die folgenden Kinder:

BANNING Johann Marcus-161 wurde am 24.04.1688 in Tecklenburg geboren.

 

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II. Johann Marcus Banning und Venna Maria Focke

BANNING Johann Marcus-161 wurde am 24.04.1688 in Tecklenburg geboren. Er starb am 11.04.1754 in Ladbergen. Er wurde am 16.04.1754 in Ladbergen bestattet.

Er war 35 Jahre Pfarrer in Ladbergen

Johann heiratete FOCKE Venna Maria-3193 am 01.06.1720 in Ladbergen.

Von den vier Pfarrern mit Namen Banning, welche vom Jahre 1719 bis 1831 in ununterbrochener Reihenfolge die Ladberger Pfarrstelle betreuten, war Johann Marcus Banning der erste.

Er war der Sohn eines Adolf Friedrich Banning, der angeblich von Holland nach Tecklenburg auswanderte und hier nach 1686 als Kaufmann ansässig war. Vielleicht war er durch die um jene Zeit im Tecklenburger Lande in Blüte stehende Leinenindustrie bewogen worden, nach Tecklenburg zu gehen.

Johann Marcus Banning wurde am 24. Mai 1688 in Tecklenburg geboren. 1719 übernahm er als Nachfolger von Pastor Amberg die Pfarrstelle in Ladbergen.

Am 1. Juni 1720 wurde er hier mit der Jungfer Venna Maria Focke, über deren Herkunft im Ladberger Trauregister keine näheren Angaben gemacht werden, getraut.

Über die Amtsführung von Pastor J. M. Banning sind uns Einzelheiten nicht überliefert worden.

Er starb am 11. April 1754 in Ladbergen, wo er auch seine letzte Ruhestätte fand. Das Sterberegister enthält über seinen Tod folgende Eintragung:

"Pastor Banning, Johann Marcus, seines Alters 66jahr, nachdem er allhier bei der Gemeinde zu Ladbergen 35jahr Seelsorger gewesen. - Leichentext: Philipper 2, Vers 16.

Die Leichenpredigt hielt Pastor Haupt, zweiter Prediger bei der Gemeinde zu Lengerich, nunmehr Prediger bei der Reformierten Gemeinde zu Harnburg. - Gestorben 11. April des Nachts um halb 12 Uhr und begraben am 16. April. "

Frau Venna Maria Banning, geborene Focke, scheint nicht in Ladbergen gestorben zu sein. Ihr Tod ist nämlich im Sterberegister nicht verzeichnet.

Ein Sohn des Pastors Johann Marcus Banning wandte sich wieder dem Kaufmannsstand zu und gründete in Lengerich das Textilgeschäft Banning in der Altstadt. Dieser Umstand dürfte auch die Erklärung dafür sein, dass früher, als es in Ladbergen selbst noch keine Textil- und Manufakturwarengeschäfte gab, die meisten Ladberger ihren Bedarf an Textilien und Bekleidungsstücken im Geschäft Banning in Lengerich deckten. [Quelle: Unsere Kirchen-Unsere Pfarrer. 850 Jahre selbstständige Kirchengemeinde Ladbergen, Neuauflage,  Hrsg. Heimatverein Ladbergen 1999, S. 103-104 ]
 

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Johann Marcus Banning predigte in der alten Kirche von Ladbergen, deren Umrisse heute noch (2015) nahe der neuen Kirche auf einem kleinen Platz zu sehen sind. Die alte Kirche war kleiner als der Erweiterungsbau von 1756 

 

 

Marcus Banning und Venna Focke  hatten die folgenden Kinder:

1. BANNING Ernst Johann Adolf-133 wurde am 28.08.1721 geboren.

2. BANNING Sohn-5654. Textilkaufmann in Lengerich

3. BANNING Friedrich
Ein Bruder von Ernst Johann Adolf, der 1728 geborene Friedrich Banning war Pastor in Schale, wie die Chronik von Schale zu berichten weiß. Damit war Banning, der Onkel des nachfolgend genannten Friedrich Jacob Banning, zugleich in Schale der Amtsvorgänger des späteres Ehemanns seiner Großnichte Johanna Christina Banning: „Nach dem Tode von Pastor Eixel im Jahre 1773 übernahm Friederich Banning die Leitung der Kirchengemeinde Schale. Um 1728 in Ladbergen geboren, besuchte er 1745 die Lateinschule in Lingen und ab 1748 die Universität, ebenfalls in Lingen.  Er war nur gut ein Jahr lang, vom 22.4. 1773 bis 7. 8. 1774, Pastor in Schale“ [Quelle: Schale. Ein Dorf stellt sich vor.1991]
 

 

    III. Ernst Johann Adolf Banning  und Henriette Sophie Deegen 

BANNING Ernst Johann Adolf-133 wurde am 28. 08.1721 in Ladbergen geboren. Er starb am 06.02.1790 in Ladbergen. Er wurde am 09. 02.1790 in Ladbergen bestattet.

Er war 42 Jahre Pfarrer in Ladbergen [Quelle: Ahnentabelle Torhorst von Siegfried Torhorst 2007]

Ernst heiratete DEEGEN Henriette Sophie-134 Tochter von DEEGEN Johann Matthaeus-162 am 12.07.1757 in Ladbergen. Henriette wurde im 1737 in Leeden geboren. Sie starb am 25.02.1812 in Ladbergen. 

133N

 

Dem ersten Pastor Banning folgte dessen Sohn Johann Adolf BANNING – 133.  Er wurde am 28. August 1721 in Ladbergen geboren und getauft. 1748 wurde er Hilfsprediger. Am 12. Juli 1757 trat er mit Henriette Sophia DEEGEN-134 , einer Tochter des Pfarrers Joh. Matthaeus DEEGEN-162 aus Leeden, in den Ehestand. Die Trauung fand in Ladbergen statt.

Während der Amtszeit von Pastor Joh. Ad. Banning wurde im Jahre 1756 die alte Kirche vergrößert und 1781 die Orgel repariert.

Pastor Joh. Ad. Banning soll übrigens nicht sehr beliebt gewesen sein. Er soll es nämlich mit der Verkündigung des Wortes Gottes nicht besonders ernst genommen haben und auch sonst zu mancher berechtigten Kritik Anlass gegeben haben.

So wird er als Aufklärer und Rationalist bezeichnet. Er ist aber mit dieser Einstellung unter allen seinen Nachfolgern wohl allein geblieben, denn von keinem anderen Ladberger Pfarrer wird uns Ähnliches berichtet.

Pastor Johann Adolf Banning starb am 6. Februar 1790 in Ladbergen und wurde hier auch beerdigt. Das Sterberegister enthält darüber folgende Eintragung:

"Der Prediger Johann Adolph Banning ist gestorben im 70. Jahre seines Alters, im 42ten seines Amtes, Ehemann, an der Wassersucht. Beerdigt worden den 9. Februar, des Abends. Gestorben: 6. Februar." Seine Witwe, Frau Henriette Sophia Banning, geborene Deegen, starb am 25. Februar 1812 im Alter von 75 Jahren ebenfalls in Ladbergen.[Quelle: Unsere Kirchen-Unsere Pfarrer. 850 Jahre selbstständige Kirchengemeinde Ladbergen, Neuauflage,  Hrsg. Heimatverein Ladbergen 1999, S. 104]

Der zweite Banning mag nicht sehr beliebt gewesen sein. Sein Wirken war zumindest äusserlich dennoch nachhaltig. Er schaffte den Erweiterungsbau der Kirche.

Ernst und Henriette hatten die folgenden Kinder:

1. BANNING Johann Matthias Marcus Adolf-5653 wurde am 08.03.1763 in Ladbergen geboren. Er starb am 10.03.1847 in Ladbergen. Er wurde Nachfolger seines Vaters an der Kirche zu Ladbergen. Zum Abriß des alten Turms der Kirche  1830 und zum Neubau der Kirche , zum Pfarrhaus wie zur Ausstattung des Pfarrers mit Gehalt und Naturalien 

2. BANNING Ernst Ludwig-5652 wurde am 19.12.1766 in Ladbergen geboren. Er starb am 07.03.1831 in Ladbergen. Auch Ludwig wurde Pfarrer in Ladbergen. Ernst heiratete BERKEMEYER Friederike Christina Cornera-5651 in (wahrscheinlich) Schüttorf

3. BANNING Friedrich Jacob-82 wurde am 28.12.1773 geboren.

 

Der „Kampf“ zwischen zwei Ur-Ur-Ur-Urgoßvätern  um den rechten Glauben

Wie verworren und zugleich erheiternd die Ergebnisse von Familienforschung sein können, zeigt sich an der nachfolgenden Begebenheit. Das Hin und Her in den kirchlichen Entwicklungen ist kaum überschaubar. Unüberschaubar auch kaum die familiären Verbindungen zwischen den Theologenfamilinen des Münster- bzw. Osnabrücker Landes. So kommt es dann, dass sich zwei vierfach-Urgroßväter befehdeten – im Namen Gottes... Johann Gerhard Hasenkamp ist ein Vorfahre der Urgroßmutter Luise Torhorst, geb. Smend. Johann Adolf Banning ist ein Vorfahr des Urgroßvatres Arnold Friedrich Torhorst, der Luise Semd 1873 heiratete:

Während seiner Amtszeit soll sich am Vortage des Weihnachtsfestes 1758 in Ladbergen auch folgende Begebenheitn zugetragen haben:

Um jene Zeit lebte in Lengerich ein Kandidat Johann Gerhard HASENKAMP-139. Er war 1736 in Wechte geboren, zählte also 1758 erst 22 Jahre. Er bekannte sich zum Pietismus und wurde ein bedeutender Führer in dieser Bewegung. Trotz seiner Jugend war er schon damals ein unerschrockener Streiter für den Herrn, der sich nicht scheute, anderen und höher stehenden Persönlichkeiten in religiösen Dingen seine Meinung zusagen. Als er z. B. in späteren Jahren einmal in Elberfeld mit Goethe zusammentraf, machte er diesem heftige Vorwürfe wegen seines "Werther", in dem sich der Dichter bekanntlich bemüht hat, einen Selbstmord verständlich zu machen.

Dieser Kandidat Johann Gerhard Hasenkamp hatte nun – wahrscheinlich durch den damaligen Ladberger Kirchmeister Snethkamp, mit dem er befreundet war - von der Haltung des Pastors Johann Adolf BANNING gehört. Es war nun sein Wunsch, einmal in Ladbergen zu predigen um hier seine pietistische Lehre verkündigen zu können. Er bot daher Anfang Dezember 1758 mit einem Schreiben Pastor Banning seinen Dienst an und bat ihn, an einem der bevorstehenden Festtage in Ladbergen predigen zu dürfen. Pastor Banning lehnte aber ab, denn er mochte wissen, dass eine Predigt des Kandidaten Hasenkamp auf seine Person kein günstiges Licht werfen würde.

In einem zweiten Schreiben bat er noch dringender, in Ladbergen die Kanzel besteigen zu dürfen, andernfalls werde er ohne Erlaubnis in der Kirche eine Erweckungsrede zum Volke halten. Dieses wurde von Pastor Banning nicht mehr beantwortet.

Am 4. Adventssonntag - es war der 24. Dezember - erschien Hasenkamp dann bereits um 8.00 Uhr früh im Ladberger Pfarrhaus. Er erklärte Pastor Banning, er werde noch am selben Tage in der Kirche eine Erweckungspredigt halten, wenn er ihm nicht erlauben würde, an den Festtagen einmal in Ladbergen predigen zu dürfen. Pastor Banning lehnte aber auch jetzt eine Predigt Hasenkamps ab.

Ob Pastor Banning ahnte, was sich an diesem Morgen zutragen sollte, als er Hasenkamp in der Kirche sitzen sah? - Als er nämlich am Schluss des Gottesdienstes den Segen sprechen wollte, verließ Hasenkamp seinen Platz, trat vor den Altartisch und rief der Gemeinde zu, er habe ihr ein Wort zu sagen. Darauf ließ Pastor Banning einen Vers aus dem angezeigten Lied singen und sprach anschließend den Segen. Noch einmal versuchte Hasenkamp das Wort zu ergreifen, wurde aber durch die zum Ausgangsspiel einsetzende Orgel wiederum daran gehindert. Aufgeregt verließ er nun die Kirche, um draußen eine der von hier zu den Emporen führenden steinernen Treppen zu besteigen. Von hier aus hielt er darauf seine geplante Rede. Er nannte darin Pastor Banning einenunbekehrten Prediger. Obwohl er die Kirche in Ladbergen ein Haus des Herren nenne, werde darin dem Teufel mehr gedient als Gott. Er schob ihm auch die Schuld dafür zu, dass die Gemeinde, trotz der mancherlei Heimsuchungen durch Krieg und Krankheiten immer gottloser werde.

Dieses komme vor allem durch die Eitelkeiten auf den Gastereien (z. B. Hochzeiten) zum Ausdruck, die von Pastor Banning gebilligt würden. Pastor Banning hörte beim Verlassen der Kirche noch einen Teil dieser Rede. Weihnachtsstimmung und Weihnachtsfreude mögen ihm dabei vergangen sein.

Nach den Festtagen erstattete er aber beim Landgericht in Tecklenburg Anzeige gegen Hasenkamp wegen Störung des Gottesdienstes. In den nun folgenden Gerichtsverhandlungen weigerte sich Hasenkamp hartnäckig, Pastor Banning gegenüber Abbitte zu leisten und das Ungebührliche seines Handelns einzugestehen. Er habe, so erklärte er, nur die Wahrheit gesagt und könne nichts gegen sein Gewissen tun. Darauf wurde Hasenkamp zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, die er im Tecklenburger Burggefängnis verbüßte.

Diese Begebenheit mag damals viel Aufsehen erregt haben, zumal Kandidat Hasenkamp in Ladbergen Anhänger besaß, welche behaupteten,dass er wirklich nur die Wahrheit gesagt habe. Jedenfalls wird seine "Adventspredigt" dem Ansehen Pastor Bannings nicht dienlich gewesen sein. Ob diesem die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen zu Herzen gegangen sind und ob er eine Lehre daraus gezogen hat, wissen wir nicht. Doch scheint dieses nicht ausgeschlossen zu sein, war er doch nach diesem Vorfall noch volle 31 Jahre als Pfarrer in Ladbergen tätig.[Quelle: Unsere Kirchen-Unsere Pfarrer. 850 Jahre selbstständige Kirchengemeinde Ladbergen, Neuauflage,  Hrsg. Heimatverein Ladbergen 1999, S. 104-106]

 

IV. Friedrich Jacob Banning und Katharina Berkemeyer

BANNING Friedrich Jacob-82  wurde am 28.12.1773 in Ladbergen bei Lengerich geboren. Er erhielt am 04.01.1774 in Ladbergen die Kleinkindtaufe.

Er war Kirchenrat und Kaufmann (Färbereibesitzer) in Ladbergen 

Friedrich heiratete BERKEMEYER Katharina Elisabeth-83 Tochter von BERKEMEYER Johann Hermann-135 und HUTMACHER Katharina Elisabeth-136  am 27.04.1797 in Lengerich. Katharina wurde am 18.03.1776 in Lengerich geboren. Eine andere Geburtsangabe nennt als Geburtstermin 4.5.1771. Ein Ahnenpass verzeichnet die Taufe am 8. März 1776 , Lengerich Taufbuch Nr. 23

Friedrich und Katharina hatten die folgenden Kinder:

BANNING Johanna Christina-41 wurde am 22.08.1804 geboren. 

 

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V. Johanna Christina Banning

BANNING Johanna Christina-41 wurde am 22.08.1804 geboren. Sie starb am 31.03.1883.

Johanna heiratete TORHORST Arnold Jacob “den Pfarrer in drei Orten”-40.

 

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