Aufgrund der ausführlichen Berichterstattung der Provinzialkommission für die Denkmalpflege in der Rheinprovinz über die größeren Projekte hatte Prof. Renard im Vorwort des Jahresberichtes 1913-1914 angekündigt, dass über kleinere Projekte später berichtet werden solle. Er erwähnte dabei die Grabkapelle in Cleve. Berichtet wurde dann erst im Jahr 1925 (!). Regierungsbaumeister Paul Thomas war im Auftrag der Denkmalpflege Anfang des Jahres 1914 mit der Grabkapelle befasst. Aus einem privaten Brief geht hervor, dass er vom 10. bis 12. März 1914 in Cleve war, um die nachstehend aufgeführten Arbeiten zu kontrollieren bzw. zu dokumentieren.
Der - um zwei Fotografien gekürzte - Bericht der Provinzialkommission für den Denkmalschutz aus dem Jahre 1925, also erst 11 Jahre nach Krieg und erster Nachkriegszeit, gibt den erhofften Aufschluss über die Tätigkeit von Paul Thomas.
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Der damalige Bericht von Prof. Renard aus dem Jahr 1925 ist nur ein sehr kleiner Teil der mittlerweile großen Menge an Literatur zu der Grabkapelle der Stiftskirche in Kleve, die der Sakristan der Kirche, Richard Maaßen zur Verfügung gestellt hat. Daraus alleine ließe sich mit weiteren Nachforschungen auch in weiteren Details ein eigenes Buch fertigen. Dies aber würde den Rahmen sprengen und auch zu weit vom Regierungsbaumeister Thomas wegführen. Andererseits zeigt sich aber auch gerade an dieser Stelle besonders deutlich, dass durch einige wenige persönliche Bindungen an ein Thema, ein Bauwerk, ein Bauprojekt ( wie hier eben die Grabkapelle, die von 1914-1917 geschaffen wurde) eine besonderes Interesse für historische Zusammenhänge und Entwicklungen geweckt werden kann. Die Literaturliste am Ende dieses Kapitels kann ein Einstieg sein, sich des Themas weiter anzunehmen.
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Links vom Altarraum liegt die oben beschriebene ehemalige Sakristei, die heute als Grabkapelle diverse Grabmäler beherbergt.
Mit der freundlichen Unterstützung durch den Sakristan war es möglich, einige Aufnahmen von der Grabkapelle zu machen.
Grabmal Adolf I.
Grabmal Adolf VI.
Grabmal Johann I. von Kleve
Grabmal Johann II. von Kleve
Weiterführende Literatur:
E. Renard, Einrichtung einer Grabkapelle der klevischen Grafen und Herzöge in der Stiftskirche, in: Jahrb. d. Rhein. Denkmalpflege 1, 1925, S. 42 f. Zitierung siehe oben.
Schrifttum: P. Clemen, Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz ¼, S. 92 f. Derselbe, Bildnisse der Grafen und Herzöge von Kleve. Neujahrsgabe der Vereinigung von Freunden des Kunsthist. Instituts in Bonn. Weihnachten 1929. Bonn 1929.
P. van de Locht, Die Geschichte der Unterstadtkirche und des Minoritenklosters in Kleve. Kleve 1923. A. Kamphausen, Die niederrhein. Plastik im 16. Jahrh.. Düsseldorf 1931. H. M. Schwarz, Die Spätgotik im klevischen Raum. Phil. Diss. Bonn 1936 (ungedr.). Derselbe, Die kirchliche Baukunst der Spätgotik im klevischen Raum. Bonn 1938.
Geschäftsstelle des Rhein. Heimatbundes (Rhein. Verein für Denkmalpflege u. Heimatschutz, Düsseldorf), Ständehaus, Fernruf 1 02 19, gibt kostenlos Auskunft über die bisherigen Veröffentlichungen und Bestrebungen des Vereins. [Quelle: heimat-kleve.de 25..6.2008]
(Für die nachfolgenden Hinweise geht besonderer Dank an den Sakristan von St. Mariae Himmelfahrt in Kleve, Richard Maaßen).
Friedrich Gorissen Groens Beitrag zur Kenntnis der Klever Stiftskirche in: Kalender für das Klever Land 1978, S. 53-61
Hans Peter Hilger in: Die Denkmäler des Rheinlandes, Kreis Kleve Band 4, Düsseldorf 1967
Hans Peter Hilger Die Herzoigsgruft der Stiftskirche in Kalender für das Klever Land 1968, S. 17-22
Hans Peter Hilger, Grabdenkmäler der Häuser Jülich, Kleve, Berg, Mark und Ravensberg in : Land im Mittelpunkt der Mächte. Die Herzogtümer, Klebe 1984 S. 181-193)
Hans Peter Hilger, Die Tumba des Grafen Adolf I. von Kleve Mark und seiner Gemahlin von Jülich-Berg-Ravensberg, in : Kalender für das Klever Land, 1992, S. 23 ff
Gerard Venner, Zwei unbekannte Abbildungen von Klever Grabmälern um 1800 in: Kalender für das Klever Land 1999, S. 20-28
Guido de Werd, St. Mariae Himmelfahrt Kleve, München 1991, S. 21 ff.
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