Über Lothar gibt es eine verwandtschaftliche Linie zum Projekt ZeitLebensZeiten.
Sie führt zunächst über die Reginare Linie dann sich aufteilend hin zu Otto von Meissen bzw. Hedwig von Ballenstedt. Da diese Linie jedoch weniger umfangreich ist als die Nachfolgelinien seines Bruder Karls des Kahlen, sei in diesem Kapitel lediglich überblicksartig auf die Zusammenhänge hingewiesen.
I. Lothar I.
LOTHAR I. Kaiser (Karolinger)-3246 wurde 795 geboren. Er starb 855.
Lothar heiratete IRMINGARD-3533 , Tochter von TOURS VON Hugo-5614 und NN Ava-5613. Sie hatten u.a. die folgenden Kinder:
ERMENGARD - IRMGARD? Tochter Lothars I.-3532 wurde 826/830 geboren
II Ermengard
ERMENGARD - IRMGARD? Tochter Lothars I.-3532
Ermengard heiratete MAASGAU IM Giselbert Graf-3398. Giselbert starb am 14. Juni 877. Sie hatten die folgenden Kinder:
REGINAR I.-3396 wurde 850 geboren. Er starb vor 19. Januar 916.
III. Reginar I.
REGINAR I.-3396 wurde 850 geboren. Er starb vor 19. Januar 916.
REGINAR I. heiratete ALBERADA-3397 (Herkunft nicht bekannt)
REGINAR I. und ALBERADA hatten die folgenden Kinder:
a. LOTHRINGEN VON Giselbert-3277 wurde 890 geboren. Er starb am 02..Oktober.939. Über ihn führen die Nachkommen zu den Grafen von Northeim
b. REGINAR II.-3395 starb 932. Über ihn und damit die von ihmfortgeführte Reginare Linie führen die Nachkommen zu Adele von Braband und über sie zum Komplex Weimar Orlamünde.
c. NN. TOCHTER-3399.
Zur Politik Lothars
Lothar I. (* 795; + 29. September 855 in der Abtei Prüm, Prüm) war von 814 bis 817 Herzog von Bayern, von 817/823 bis 855 römischer Kaiser (bis 840 als Mitkaiser), von 822 bis 855 (Unter-)König von Italien (König der Langobarden) und von 843 bis 855 König des fränkischen Lotharii Regnum (‚Mittelreich’).
Lothar war der älteste Sohn Ludwigs des Frommen und dessen Ehefrau Irmingard. Er gehörte somit zum Adelsgeschlecht der Karolinger. Seit August 814 regierte er das Herzogtum Bayern und im Juli 817 wurde er bei der Teilung des Reichs Karls des Großen Mitkaiser.
Mitte Oktober 821 vermählte er sich in Diedenhofen (Thionville) mit Irmingard von Tours, Tochter des Grafen Hugo von Tours. 822 erhielt er auch Italien und ein Jahr später, zu Ostern am 5. April 823, von Papst Paschalis I. die Kaiserkrone.
Im November 824 erließ er die Konstitution Lothars, welche die Rechte des Kaisers und des Papstes in Rom und im Kirchenstaat festsetzte. Als aber Ludwig der Fromme dem von seiner zweiten Gemahlin Judith geborenen Sohn Karl dem Kahlen im August 829 auf dem Reichstag zu Worms Alemannien zubestimmte, empörten sich die drei Söhne aus erster Ehe gegen den Vater und setzten ihn 830 ab. 831 wurde Ludwig jedoch wieder befreit und Lothar verlor die Regentschaft.
Bei einer neuen Empörung 833 standen sich die Parteien Ende Juni auf dem Rotfeld bei Colmar gegenüber, bis Ludwig alle Unterstützung verloren hatte und am 30. Juni gezwungen war, sich zu ergeben und faktisch abzudanken. Es folgte ein öffentliches Schuldbekenntnis und die Verbannung Judiths und deren Sohnes Karl in ein Kloster [Prüm]. Das Colmarer Rotfeld wurde aufgrund der geschlossenen und gebrochenen Eide bald nur noch als ‚Lügenfeld’ bezeichnet.
Lothar wähnte nun seine Herrschaft über das Gesamtreich gesichert, doch nun verbündeten sich seine Brüder mit ihrem abgesetzten Vater Ludwig und holten diesen auf den Thron zurück. Ludwig der Fromme wurde am 1. März 834 in Saint-Denis wieder eingesetzt; Lothar, der nach Burgund geflohen war, musste sich im Juni 834 in Blois unterwerfen; er behielt lediglich Italien als Unterkönigreich, welches er ohne Zustimmung Ludwigs nicht mehr verlassen durfte.
Bei der neuen Teilung des Reichs nach Pippins Tod wurde Lothar wieder zu Gnaden angenommen und bekam außer Italien Austrasien ohne Bayern (Juni 839). Nach des Vaters Tod (Juni 840) beanspruchte Lothar die volle Anerkennung als Kaiser. Allein Ludwig und Karl schlugen ihn bei Fontenoy in Burgund am 25. Juni 841. Im Vertrag von Verdun vom 10. August 843 behielt Lothar außer der Kaiserwürde und Italien Burgund und die Länder zwischen Rhein, Maas und Schelde bis an die Nordsee mit den beiden Hauptstädten Rom und Aachen, das sogenannte ‚Mittelreich’.
Während Lothar zur Festigung seiner Macht in Aachen blieb, verwüsteten die Araber 848 seine italienischen Provinzen, plünderten die Normannen die Küsten der Nordsee. Der hohe Klerus errang eine selbstständige Stellung und die großen Vasallen übten nach Lothars Vorbild Willkür und Gewaltherrschaft.
Bereits schwer erkrankt, teilte Lothar I. am 19. September 855 in der Teilung von Prüm sein Reich unter seine Söhne:
Ludwig II. (+ 875) erhielt die Kaiserwürde und Italien
Karl von der Provence (+ 863) erhielt die Provence und den zum Mittelreich gehörenden, größeren Teil Burgunds (der kleinere Teil, die heutzutage ‚Burgund’ (‚Bourgogne’) genannte Region im Zentrum des heutigen Frankreichs, war bereits seit 843 Teil des Westfrankenreiches)
Lothar II. (+ 869) erhielt den nach ihm benannten Nordteil des Reiches (Lotharingien)
Nach der Abdankung zog er sich in die Abtei Prüm in der Eifel zurück, wo er wenige Tage später, am 29. September 855, verstarb und auch bestattet wurde.
Lothars Gebeine wurden 1721 beim Neubau der Abteikirche in den neuen Hochaltar umgebettet und 1860 wiedergefunden. 1874 wurde mit finanzieller Unterstützung Kaiser Wilhelms I. ein neues Grabmal geschaffen. In die Grabplatte wurde die Grabinschrift von Hrabanus Maurus eingemeißelt:
‚Continet hic tumulus memorandi Caesaris ossa, Hlotharii,
magni principis atque pii. Qui Francis, Italis, Romanis praefuit
ipsis, Omnia sed sprevit, pauper et hinc abiit. Nam bis tricenos
monachus sic attigit annos, Et se mutavit, ac bene post obiit.
III. Cal. Octob’.
‚Es birgt dieses Grab die Gebeine des unvergesslichen Kaisers, Lothars, des großen und gottesfürchtigen Herrschers. Der über Franken, Italier, selbst Römer gebot. Verschmähte doch alles und ging dann als Armer hinweg. Als Mönch erreichte er ja gerade die Sechzig. Wandelte sich und schied danach selig dahin am 29. September [855].’
[
Auf Lothar geht der Spruch Tempora mutantur zurück.
In den erzählenden Quellen wird Lothar meist als von Ehrgeiz getrieben und ohne jegliche Staatsräson geschildert. Dieser ausgesprochen negative Ruf wird auch von zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen aufgegriffen und wiedergegeben. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass die Hauptquellen zu jener Zeit allesamt aus dem Umfeld von Lothars Brüdern Karl und Ludwig stammen. Ein Geschichtswerk aus seinem eigenen Umfeld, worin er zweifellos in einem positiveren Licht geschildert worden wäre, ist entweder nicht entstanden oder nicht überliefert. Das traditionell negative Bild dieses Herrschers dürfte ihm daher nicht gerecht werden. Eine dies berücksichtigende neuere Darstellung seiner Person und Herrschaft fehlt bisher. [de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=90108800, 31.7.2011]
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