GAUHE Luise Helene-1310 wurde am 09. November 1811 in Barmen geboren. Sie starb am 16. Oktober 1846 in Leeden.
Über die Jahre bis zu ihrer Hochzeit gibt die Gauhe-Smend- Chronik Auskunft:
[Luise Gauhe – 1310 wurde] für Eltern und Geschwister ein besonderer Segen. I[Ihre Schwester Adelheid Smend, geborene Gauhe sprach] bis in ihre letzten Lebenstage hinein, mit Verehrung und unsäglicher Liebe und Dankbarkeit [von ihr]. Sie kam nach der Schulzeit zu ...Superintendent Smend, nach Lengerich für ein Jahr, lernte dort den ältesten Sohn des Hauses, den damaligen Hauslehrer bei Herrn Schrimpff in Iserlohn, Rudolf Smend - 638 kennen, der für die Ferienzeit in Lengerich war und die liebliche Luise so lieb gewann, dass er, als sie beim Abschied nach dem Pensionsjahr im Wagen saß, ihr nachsprang auf das Trittbrett, ihr einen Vergissmeinnicht-Strauß in die Hand drückte und sie küsste.
Die kleinen Geschwister in Barmen konnten ihre Rückkehr nicht abwarten. [Anna Elisabeth Gauhe, geb Hösterey], die besonders stolz auf die liebe älteste Tochter war, schrieb er einmal nach Lengerich: Wie freue ich mich wenn du wieder kommst, trägst Du auch Truzielocken?
Für ihre Mutter begann [nach der Rückkehr von Luise] nun eine leichtere Zeit. Die Sorge für die Kleinen nahm Luise ihr ab, stand früh auf, versorgte sie vor der Schule mit Kaffee und Butterbrot und sah überall zum Rechten. Im Regenwetter gingen den die drei kleinen Schwestern Marie, Adelheid und Auguste, unter einem großen Regenschirm zusammen in die Schule. Und als die Mutter einer Freundin dieser mal bewundern sagte: „Lenchen, sieh, wie einträchtig die Gauhe-Mädchen unter einem Schirm gehen“, hatte diese gemeint: „Ja, Mutter du hörst auch nicht alles, was unter dem großen Dach passiert“.
Der Einfluss der ältesten Schwester war für sie alle gesegnet. Ihr ernster, auf das Ewige gerichtete Sinn spricht sich am deutlichsten aus den folgenden Worten, die sich nach ihrem Tod fanden, aber in ihrer Mädchenzeit niedergeschrieben waren:
„Was ich mir alle Tage vor sagen will:
- dass mir wieder ein Gnadentag geschenkt ist für die Ewigkeit;
- dass mein Leben eine Reise, ein Weg zum Himmel ist, mein Lauf nur hienieden durchgeht und meines Bleibens hier unten nicht ist;
- dass der Weg sehr enge und schmal ist, der zum Leben führt, dass er mit Kreuzen besetzt ist und sich noch heute in das dunkle Tor des Todes verlieren kann;
- dass aber einer mir zur Seite und mit mir ist, der von sich selber gesagt hat: ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben! Einer bei und mit mir ist, der seinen Kreuz nach Golgatha getragen hat und dass unsere täglich tragen hilft, und der ist dort mit dem Tode versiegelt hat, dass er auch mein Heiland ist;
- dass das Wort Gottes mir zu einer Leuchte meine Füße und zu einem Licht auf meinem Wege gegeben ist;
- dass ich auch heute den alten Menschen in mir mit allen seinen Neigungen und Lüsten, mit all seinen bösen Gedanken und Sinnen, durch die Kraft des Heiligen Geistes, die Gott mir darreicht, tönten und verleugnen kann und soll;
- Trachten, so viel wie ich nur kann, dass der verborgenen Mensch des Herzens mir stellen und unverrückt vor Gott bleibe, in steht dem Gebet ohne unterlassen zu ihm, nur das Auge des Geistes, nur immer kindlich und gläubig auf Jesu, den Heiland schaue
- alles, was da kommt, annehmen, als vom Herrn und beten, es sei Freud oder Leid, dass es mir zum besten diene. Und dabei weder einer ängstlichen Sorge für den folgenden Tag noch für die fernere Zukunft Raum geben. Der morgende Tag wird ja für das Seine sorgen, und ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage habe;
- dann aber auch alle Menschen an sehen als mit berufene und mit erlöste, sie alle lieben als solche, die mit mir eines gleichen Sündenlebens teilhaftig von Natur, aber auch alle mit mir berufen sind, Gnade, Liebe und Leben zu empfangen durch Jesum Christum. mit besonderer Liebe und Treue aber den Kindern Gottes anhängen.
Nach der ersten Abendmahlsfeier hatte sie der Mutter gesagt: „Nun will ich mich ernstlich besinnen gegen welche Sünde ich in mir zuerst und zumeist ankämpfen muss“.
Sie war ungemein geschätzt und geliebt, muss auch wunderbar anziehend gewesen sein mit ihren blauen Augen, die ihrem blonden Haar, dem zarten Teint und lieblichen Ausdruck. Von allen Seiten kamen Einladungen und Bitten um Verkehr. Besonders sollte sie an einem Singkränzchen teilnehmen, immer wieder wurde sie dazu gedrängt. Aber sie fürchtete, dadurch zu sehr von dem Höchsten und Besten abgezogen zu werden. Als sie noch im Zweifel, dass das rechte sein möchte, einst auf ihrem Zimmer saß, bringt das Mädchen ein Buch darein, das soeben für sie abgegeben sei. Sie schlägt es auf und findet den Titel: „ Luise, oder der Sieg der göttlichen Liebe“ da war sie entschlossen auf das Kränzchen zu verzichten.[ Hinweis zum Buch: Johann Heinrich Faber: Louise; oder Der Sieg der göttlichen Liebe. Frei nach dem Englischen, Verlag F. Schneider 1928] [Quelle: Gauhe-Smend-Chronik]
Luise heiratete SMEND Hermann Rudolf (Rudolfscher-Leedener Ast)-638, Sohn von SMEND Florens Jacob „Der ältere Pastor in Ledde“-84 und HASENKAMP Friederike Luise-85 am 12. September 1833 in Barmen Wupperfeld . Hermann Rudolf wurde am 22. Mai 1806 in Wetzlar geboren. Er starb am 31. Mai 1874 in Leeden. Seit 1839 Pfarrer und Schulinspektor in Leeden
Luise Gauhe und Hermann Rudolf Smend hatten die folgenden Kinder:
1. SMEND Albrecht Florens Julius-1998 wurde am 30. Juni 1835 in Prüm geboren.
2. SMEND Hermann August Gottfried-1999 wurde am 03. März 1837 in Prüm geboren. Er heiratete am 12.10.1865 in Breslau Luise Wilhelmine Marie Poschek, die am 2.6.1840 in Breslau geboren wurde. Sie starb am 16.5.1918 in Osnabrück. Sie hatten sechs Kinder. Gottfired Smend war Fabrikant in Barmen, er starb am 1.4.1901 in Barmen-Wichlinghausen.
3. SMEND Johanna Elise-2000 wurde am 09. Mai 1839 in Prüm geboren. Sie starb am 26. Februar 1909 in Ladbergen. Johanna heiratete KLEINGÜNTHER Wilhelm-2001 am 02. Februar 1875 in Leeden Wilhelm wurde am 26. Juni 1837 in Ibbenbüren geboren. Er starb am 15. Dezember 1910 in Ladbergen.1864-1873 Pfarrer in Porto Allegre Brasilien, 1873-1879 Pfarrer in Hohenwerbig bei Belzig /Mark Brandenburg, 1879-1901 Pfarrer in Mettingen
4. SMEND Friedrich Otto-2002 wurde am 26. Juli 1841 in Leeden geboren.
5. SMEND Bernhard Ludwig Oswald-2003 wurde am 05. August 1843 in Leeden geboren. Bernhard heiratete HOON Gesine Christina-2014, verwitwete Smend am 08. Juli 1884 in Gildehaus bei Bentheim. Gesine wurde am 18. September 1852 in Gildehaus bei Bentheim geboren. Sie starb am 30. August 1928 in Osnabrück.
6. SMEND Martin Johannes Florens-774 wurde am 02. Juli 1845 geboren. Er starb am 22. November 1916 in Osnabrück. 1913 Pfarrer i. R. zu Osnabrück; Student der Theologie an den Universitäten Heidelberg, Tübingen und Bonn, 1870-1871 Felddiakon im Kriege, Adjunkt seines Vaters und seit 1874 Pfarrer zu Leeden; Martin Johannes Florens heiratete SMEND Paula-644 Tochter von SMEND Friedrich Hermann (Münsterer Ast)-42 und GAUHE Adelheid-43 am 22. Oktober 1874 in Münster in Westfalen. Paula wurde am 22. August 1849 in Lengerich geboren. Sie starb am 15. April 1932 in Osnabrück..
Martin und Paula hatten die folgenden Kinder:
SMEND Helene Adelheid Luise-2011 wurde am 27. September 1876 in Leeden geboren. Sie starb am 07. August 1969 in Osnabrück.
SMEND Otto Friedrich Rudolph-2012 wurde am 29. November 1877 in Leeden geboren. Er starb am 12. November 1958 in Osnabrück.
SMEND Oswald-2013 wurde am 07. April 1888 in Leeden geboren. Er starb am 29. November 1914 in Chousno Russland.
Die Gauhe-Smend-Chronik gibt Auskunft über die Ehejahre von Luise Smend, geb. Gauhe…
Fröhlich lebt Luise Gauhe sie mit den Eltern und Geschwistern, besonders den jüngeren Schwestern, sie alle mit ihrer Liebe umfassend, auf das Ewige hinzuführen suchend.1833 heiratete sie Hermann Rudolf Smend -638 und zog mit ihm in die kleine Dorfgemeinde Prüm in der Eifel. Ihre Schwester Marie folgte ihr bald für ein Jahr dorthin, und nach Ablauf desselben, trat [ihre Schwester] Adelheid [Gauhe] an ihre Stelle. Unter viel Entlbehrung, Mühe und Arbeit hat Luise dort sieben Jahre als treue Pfarrfrau gelebt. Der einzige Verkehr war für sie das Haus des in Prüm stationierten Majors von Klienke und seinen Töchtern. Wie mühselig waren die weiten Reisen von und nach Barmen in zwei Tagen ganz zu Wagen.
1840 wurde Rudolf Smend an Stelle des verstorbenen Pastors Siemsen nach Leeden berufen. [Sein Bruder Friedrich Smend] hatte auf die Stelle gehofft, aber der ältere Bruder wurde ihm vorgezogen. Erst 1843 durfte Friedrich seine Adelheid nach Lengerich bringen, die dann nur noch für drei Jahre die Nähe der geliebten Schwester genoss.
Seit 1843 war [Smend, geb. Gauhe] leidend, und nach der Geburt ihres jüngsten Kindes, Florens (Smend), hat sie sich nicht wieder erholt. Eine Kur in Münster am Stein verschlimmerte das Übel statt es zu heilen. Und im Herbst 1846 ging sie heim. Der Abschied von den sechs kleinen Kindern wurde ihr schwer, aber sie überwand den Schmerz im festen Glauben an Gottes Gnadenwege und ist, den Vers "Drum will ich dieses Leben“, laut singend aus diesem Leben geschieden. „Solcher ist das Himmelreichs“ steht auf ihrem Grabstein an der Haupttür der lieben alten Leedeschen Kirche. [Quelle: Gauhe-Smend-Chronik]
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