SMEND Rudolf (Rudolfscher Zweig)-645 wurde am 05. November 1851 in Lengerich geboren. Er starb am 26. Dezember 1913 in Ballenstedt im Harz. Professor der Theologie zu Göttingen, Geheimer Konsistorialrat; Student der Theologie an den Universitäten Göttingen, Berlin und in Bonn [Immatrikuliert am: 25. April 1872 mit 20 Jahren; Geburtsort: Lengerich; Wohnort: Münster; Beruf des Vaters: Consistorialrat; Universitätsbesuche vor Bonn: Göttingen, Berlin; Fach: evangelische Theologie; Zeugnis der Reife: Ja; Evangelisch; Abgang: 06.12.1873; Aus dem Verzeichnis der Professoren und Dezenten Bonn 1818-1968; Prom. Dr. theol. Basel 13.12.1958; Habilitiert in Bonn am 13.01.1962; Ordentlicher Professor in Münster 1965; Personalakte mit der NR. PA- 7930; [Quelle: Archiv der Universität Bonn 28.10.2010]
Seit 1875 Privatdozent an der Universität Halle a. d. Saale, 1880 Professor der Theologie für Altes Testament zu Basel, 1889 dgl. an der Universität Göttingen, veröffentlichte zahlreiche Schriften, darunter eine „Alttestamentarische Religionsgeschichte“ 1893 (2. Auflage 1899); Roter Adler-O. 4. Kl. und Kronen-O. 3. Kl.;
Rudolf heiratete WEYMANN Hedwig-2004 am 09. August 1877 in Münster . Hedwig wurde am 23. Januar 1852 in Unna geboren. Sie starb am 31. März 1940.
Aus der Gauhe-Smend-Chronik über Rudolf Smend:
[Luise Torhorst reiste] 1877 im Herbst, nachdem [ihre Eltern Adelheid und Friedrich Smend] wie gewöhnlich in Norderney gewesen waren, mit ihnen über Nordhausen nach Dudenrode [zu ihrem Sohn Friedrich und seiner Frau Gesine] zu des kleinen Friedrich[–2017] Taufe [9.9.1877]. Die Eindrücke, die [sie] hier empfingen, waren trübe und traurig, im Hause, so sehr schön im Gebirge die Pfarre lag.
Von da fuhren [sie] nach Eisenach und dann zur Wartburg hinauf, die [sie] alle noch nicht gesehen [hatten], und nun mit besagten Herzen hindurch gingen. von dort kamen wir abends nach Halle, wo [ Bruder bzw. Sohn] Rudolf [Smend] und ...Hedwig [geb. Weymann] als junges verheiratetes Paar wenige Monate vorher hingezogen waren. Am 9. August war die Hochzeit in Münster gewesen. Das Verhältnis von [Hedwig] zu ihren [Schwiegereltern Adelheid und Friedrich Smend] war ganz einzig schön. Ihre Eltern waren schon sehr mit ihnen befreundet.
Herr Appellationsgerichtsrat Weymann gehörte mit zu [Friedrich Smends] theologischem Sonntagskränzchen, und Frau Weymann begegnete [Adelheid Smend] in manchem Verein, in mancher „ Visite“. Herr Weymann etwas steif förmlich, mit klugem Blick, seinem Lächeln und großer musikalischer Begabung. Seine Frau gewann sich aller Herzen durch ihre warme Herzlichkeit, ihren trockenen Humor und sonnige Heiterkeit. Dabei hatte sie ein klares nüchternes Urteil, dass jeder zu schätzen wusste.
Während ..Hedwig [Weymanns] Pensionsjahr erkrankte ihr Vater. [Sie] reiste früher von Friedrichshafen am Bodensee ab, um der Mutter in der Pflege beizustehen, bis die Erlösung kam, und ...Hedwig dann der ganze Trost [für] ihre Mutter blieb. [Hedwigs] etwas älterer Bruder Leopold [Weymann] war mit Paula [Smend] zusammen bei [Friedrich Smend] konfirmiert, er diente und studierte später Jura in Bonn, ging nach bestandenem Examen in den Eisenbahndienst, lebte als Regierungsrat einsam in Hannover, nachdem er früh schon den Abschied genommen hatte.
Hedwig [Weymann] wohnte damals mit ihrer Mutter am Neuplatz in Münster. Rudolf Smend, der sie schon lange geliebt, bewarb sich um sie, nachdem sie mit großer Seelenstärke ihre schwache Mutter allein in ihrer Todeskrankheit gepflegt und bis zuletzt allein ihr beigestanden hatte, und sie dann ganz allein stand. Sie wurde [Adelheid und Friedrich Smend] eine besonders liebe [Schwieger-]Tochter und [ihrer eigenen Tochter] Mariechen [Smend] eine nahe Freundin und Schwester.
Nun sahen [Adelheid und Friedrich Smend gemeinsam mit ihrer Tochter Luise Torhorst] das liebe glückliche Paar [Hedwig und Rudolf Smend] im eigenen Heim in Halle. Die Kurrende sang am ersten Morgen „ wie schön leuchtet uns der Morgenstern“ und zum Schluss „ an der Saale kühlem Strande“. ...[Sie hatten] besonderer Freude an einem Abendgottesdienst in der Neumarktkirche, wo [sie] den einzigartigen, ehrwürdigen Pastor Hoffmann hörten. ..Erfrischt und dankbar für die vielseitigen Reiseeindrücke [kehrte Luise Torhorst] nach Ledde zurück [Quelle:Gauhe-Smend-Chronik]
„Rudolf Smend stammt aus der alten Juristen- und Theologenfamilie Smend, die über drei Generationen hintereinander im 18. und 19. Jahrhundert der reformierten Gemeinde Lengerich in Westfalen als Pfarrer diente. Sein Bruder war der Theologe Julius Smend. Smends ebenfalls Rudolf genannter Sohn wurde ein bedeutender Staats- und Kirchenrechtler; dessen Sohn, der ebenfalls den Vornamen Rudolf trägt, wurde wieder Alttestamentler. Nach der Reifeprüfung 1869 in Münster studierte Rudolf Smend Theologie und semitische Sprachen an den Universitäten Göttingen, Berlin und Bonn, wo er am 28. Januar 1874 in der Philosophischen Fakultät mit einer Dissertation zur arabischen Dichtung promovierte. 1875 promovierte er an der Universität Halle zum Lic. theol. und wurde habilitiert. 1880 wurde er als außerordentlicher Professor für Altes Testament an die Universität Basel berufen. Ab 1881 wurde er dort ordentlicher Professor. 1889 kehrte Smend als Ordinarius für biblische Wissenschaften und semitische Sprachen an die Universität Göttingen zurück. Dort traf er wieder mit seinem Lehrer Julius Wellhausen zusammen, von dem er sehr geprägt wurde und dessen Quellenscheidungsmethode er weiterentwickelte. Verdient gemacht hat er sich u.a. für seine kritische Pentateuchforschung.Veröffentlichungen u.a.Der Prophet Ezechiel, 1880; Lehrbuch der alttestamentlichen Religionsgeschichte, 2. Aufl., Freiburg i. Br. u.a.“ [Quelle: Wikipedia 15.12.2007]
Rudolf Smend und Hedwig Weymann hatten die folgenden Kinder:
1. SMEND Adelheid-2007 wurde am 11. Dezember 1879 in Halle a.d.Saale geboren. Sie starb am 04. Mai 1880 in Basel.
In der Gauhe-Smend- Chronik heißt es:
In Halle war [den Eltern Hedwig und Rudolf Smend] am 11. Dezember 1879 die kleine Adelheid geboren, nach den beiden Großmüttern Weymann und Smend Adelheid genannt.. Zur Taufe im Januar reiste [Rudolfs Schwester]Mariechen nach Halle, wo [Bruder] Julius [Smend] damals studierte. Auf der Reise erkältete sie sich, beachtete den Husten nicht, genoss froh und dankbar die Zeit mit der [Freundin und Schwägerin] Hedwig und dem goldenen kleinen Nichtchen....
2. SMEND Rudolph-1229 wurde am 15. Januar 1882 in Basel geboren. Er starb am 05. Juli 1975 in Göttingen. Staats und Verfassungsrechtler
3. SMEND Leopold-2008 wurde am 05. Juni 1890 in Göttingen geboren.
4. SMEND Johanna Katharina-2009 wurde am 15. November 1891 in Göttingen geboren. Sie starb am 21. März 1974 in Göttingen.
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