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Version 02.00.01
© ZeitLebensZeiten
2007 ff.
 

Torhorst Theorem

1918 promovierte Marie Torhorst in Bonn. Die Originaldissertation ist in Bonn nicht mehr auffindbar gewesen. Gründe dafür lassen sich in den Jahren des Nationalsozialismus und des Antikommunismus ebenso vermuten wie schlichtes Desinteresse an der Aufbewahrung oder gar Schlamperei. Es wird nicht mehr zu klären sein.

Lasse Rempe-Gillen, Mathematik Professor in Liverpool, hat sich mit der Arbeit von Marie Torhorst befasst . Er schreibt dazu:

[Von der Arbeit] gibt es nur ein Microfiche, welches enthält (ich zitiere die Universität Bonn):

„- das maschinenschriftliche Deckblatt. Daraus geht hervor, daß Marie Torhorst am 19. Dezember 1918 promoviert wurde.
- ein maschinenschriftlicher Lebenslauf von einer Seite
- ein maschinenschriftliches Blatt mit dem Namen des Berichterstatters Hans Hahn. Merkwürdigerweise steht dort auch in Maschinenschrift "Sonderabdruck aus der 'Mathematischen Zeitschrift' Band 9, Heft 1/2: Ueber den Rand der einfach zusammenhängenden ebenen Gebiete' ". Dann folgt der Artikel aus der Mathematischen  Zeitschrift“

Auf diese Weise sind die wichtigsten Thesen und Ergebnisse erhalten worden. Die Arbeit von Marie Torhorst gehört u.a. zur sogenannten Topologie:

Die Topologie (griechisch τόπος tópos ‚Ort‘, ‚Platz‘ und -logie) ist ein fundamentales Teilgebiet der Mathematik. Sie beschäftigt sich mit den Eigenschaften mathematischer Strukturen, die unter stetigen Verformungen erhalten bleiben, wobei der Begriff der Stetigkeit durch die Topologie in sehr allgemeiner Form definiert wird. Die Topologie ging aus den Konzepten der Geometrie und Mengenlehre hervor.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand die Topologie als eine eigenstandige Disziplin, die auf lateinischgeometria situs ‚Geometrie der Lage‘ oder analysis situs (Griechisch-Latein fur ‚Analysieren des Ortes‘) genannt wurde.

Seit Jahrzehnten ist die Topologie als Grundlagendisziplin anerkannt. Dementsprechend kann sie neben der Algebra als zweiter Stützpfeiler fur eine große Anzahl anderer Felder der Mathematik angesehen werden. Sie ist besonders wichtig für die Geometrie, die Analysis, die Funktionalanalysis und die Theorie der Lie-Gruppen. Ihrerseits hat sie auch die Mengenlehre und Kategorientheorie befruchtet.

Der grundlegende Begriff der Topologie ist der des topologischen Raums, welcher eine weitreichende Abstraktion der Vorstellung von „NÄhe“ darstellt und damit weitreichende Verallgemeinerungen mathematischer Konzepte wie Stetigkeit und Grenzwert erlaubt. [Quelle: de.wikipedia.org/w/index.php?oldid=127329004]

Lasse Rempe-Gillen hat freundlicherweise für ZeitLebensZeiten einige Informationen zusammengestellt:

"Direkte praktische Anwendungen hat die Arbeit wohl keine, [...] was in der reinen Mathematik meist so ist. 

1) Eines von Torhorsts Ergebnissen spielt heute sowohl in der sogenannten *geometrischen Funktionentheorie*  als auch in der *komplexen Dynamik* , insbesondere bei der Untersuchung der berühmten *Mandelbrot-Menge*, eine wichtige Rolle. Torhorsts Beitrag zu diesem Satz scheint aber lange Zeit vergessen worden zu sein, und das Resultat wird heute meist Carethéodory zugeschrieben. Dessen Arbeit spielt zwar in Torhorsts Argumenten eine wichtige Rolle, aber das Resultat selbst hat er wohl nie formuliert oder bewiesen. 

2) Bis heute wird eines der Ergebnisse aus Torhorsts Dissertation mit dem Namen "Satz von Torhorst" (engl.: "Torhorst's Theorem") versehen; siehe etwa Seite 43 im Beitrag "Conformal maps at the boundary" von Christian Pommerenke im "Handbook of Complex Analysis - Geometric Function Theory, Volume 1". Allerdings stellt dieses Ergebnis nur eine Folgerung aus den Hauptresultaten von Torhorst.

3) Im Jahr 2008 (mit anderen Ergebnissen) veröffentlichte ich die Arbeit "Prime ends and local connetivity",Bull. London Math. Soc. 40 (2008), No. 5, 817-826. Erst einige Jahre später wies mich Donald Sarason darauf hin, daß eines der Ergebnisse dieser Arbeit bereits von Marie Torhorst entdeckt wurde, aber daß ihre Arbeit wohl schon in den 1960er Jahren weitgehend vergessen war. Dies brachte mich selbst auf die Spur von Marie Torhorst und ihren mathematischen Leistungen. Genauere Angaben finden sich in der revidierten Version meines Artikels unter  [im www.] “arvix.org/abs/math/0309022v6”  [Quelle: Lasse Rempe-Gillen, Schreiben vom 23.2.2014]

Mit freundlicher Genehmigung vom 26.2.2014 durch das Kompetenzzentrum Digitalisierung (GDZ) der Georg-August-Universität Göttingen/ Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen wird der Artikel von Marie Torhorst nachstehend dem interessierten Leser zur Verfügung gestellt.

 

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[Quelle: Digitalisat. Mit freundlicher Genehmigung des Kompetenzzentrum Digitalisierung
 der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek in Göttingen 26.2.2014]