BILSE Johann Curt-4264 wurde 1660 geboren.
Ein genaues Geburtsdatum steht nicht fest:
„Da die Bottendorfer (und damit B.-Bringhäuser) Kirchenbücher erst 1665 (und zunächst ganz lückenhaft) einsetzen, bleibt seine Geburt im „Dunklen“. Die Bev.-Liste von 1724 gibt sein Alter mit 64 Jahren an, das ergäbe * 1660, was als Richtwert durchaus taugt. Sein Tod ist zwar sicher - aber ebenfalls nicht genau zu datieren. Eine 1727 anhebende riesige KB-Lücke bis 1749 ist daran schuld. Letztlich das einzige sichere Datum für ihn ist das seiner Hochzeit - am 20.10.1692 „mit seiner Braut Anna Gertraud“. [U. Stöhr 22.9.2012]
1695 Erwähnt wird Curt Bilse „dass er 1695 als Lehensmann des Hospitals Haina [vgl. Kapitel 6.1] in der Nachfolge eines Johannes Bilse stand (und 1734 von einem Johannes Kahl abgelöst wurde) und dass er 1700 - ebf. in der Nachfolge des Johs. Bilse - eine Wiese des Kirchenkastens zu Birkenbringhausen gepachtet hatte; beides Angaben, die geneaologisch nur mittelbar zu verwerten sind, indem sie Hinweise auf die Einbettung des J. K. Bilse in eine Abfolge von Generationen geben, die letztlich in den Kirchenbüchern nachgewiesen werden muss“...[U.Stöhr, 22.9.2012]
1696 Johann Curt Bilse wohnte 1696 im Haus 11 in Birkenbringhausen (im Jahre 1999: Pfadweg 2). [BBH S. 210]. Später zog er in das Haus 23 (1999: Kirchweg 3]. [BBH S. 214]
1700 Bei dem Ortstermin am 3. Juni 1700 stellten die Hainaer Amtsträger Johannes Riedgans und Johann Eckhard Möller fest, daß „das Wasser täglich mehr und mehr von dieser Wieße wegreißet und gegenwärtig kaum eines Ackers gros daran übrig“ sei.
Und sie prophezeiten: „wofern dem Wasserbruch nicht gewehret und dargegen an der Wiese gebauet“ werde, sei „zu besorgen, daß in wenig Jahren“ nicht allein diese Wiese, sondern auch die angrenzende Gehanswiese „gäntzlich ruinirt undt von dem Wasser weggerißen werden möchte.“ Die Pächter der Wiese versprachen ihren Lehnsherren, für die nötigen Sicherungsmaßnahmen zu sorgen, wenn ihnen „das benöthigte Gehöltze von dem Hospithal Heyne darzu gegeben“ werde. Über die Ausführung der Arbeiten ist nichts bekannt. Auch über eine Verringerung der Zinsen verlautet nichts. [BBH S. 174]
1700 1700 wurden Kurt Bilse, Christoph Benner und Hans Reese zusammen mit 3 Gulden bestraft, weil sie „das zwischen ihnen und George Bilse strittige Heu aus des Vorstehers Johannes Clemens Scheuer, alda es in Sequester gelegen, gegen Verbott herausgenommen“ hatten. [BBH S. 148]
1701 Johann Curt Bilse war Landwirt, was auch aus Akten ersichtlich ist, die den häufigeren Streit zwischen Schäfern und Bauern widergeben: „Der Schäfer Johann Jacob Otto wurde 1701 zunächst dafür bestraft, daß er „gegen Verbott in den Wiesen gehütet“ hatte, ein weiteres Mal deswegen, weil er „in Johann Curt Bilsen Acker in Storpeln gehütet und [seine Herde erneut durch die Wiese getrieben“ hatte.“ [BBH S. 179]
1701 Die Berechnung und Entrichtung des Zehnten sorgte so häufiger für Unstimmigkeiten, wenn es auch nicht immer derart schlimm ausging wie im Jahre 1701. Damals erhielten Kurt Pfuhl und Henrich Bilse jeder I Gulden Strafe, weil sie, "als sie den Zehnten naher Hayna geführet, grosen Zanck und Schlägerey angefangen" hatten. [BBH 170]
1703 1703 wollten die Bringhäuser dem Hospital "mehr nicht geben ... als Korn 6 Malter, Hafer 10 Malter, Weitzen 1/2 Meste, Gerste 7 Mesten, Erbsen 2 Mesten, Saamen 1/16 Meste, Leinentuch 12 Ellen". Dagegen hatten sie drei Jahre zuvor - als das Feld im Rahmen der Dreifelderwirtschaft die gleiche Fruchtverteilung hatte - noch 8 Malter 6 Mesten Korn und 9 Malter Hafer geliefert, was Haina auch diesmal zunächst gefordert zu haben scheint. Da nun 1703 in der Tat "das Korn etwas schlechter" als im Jahr 1700 geraten war, glaubten die Hainaer den Bringhäusern entgegenkommen zu müssen. Sie akzeptierten im wesentlichen deren Angebot, wollten lediglich über die angebotenen 6 Malter Korn hinaus noch 8 Mesten heraushandeln. Als aber deutlich wurde, daß die Bringhäuser auf ihrem einmal gemachten Angebot bestünden, unterblieb vorerst eine Einigung: "nachdem man aber eigentlich wahrgenommen, daß dieße halsstarrige Köpf den Zehenden umb dasjenige, so sie gebotten, ihnen zu überlaßen, erzwingen wollen, hat man angestanden, den Malterbrieff darüber zu ertheilen". [BBH 170]
1711 1711 heißt es vom Hainaer Zehnten in Bringhausen, es sei das "Korn 1/3 ziemlich, der Rest gar dünn und an etlichen Ortten mit Daubenrock und Schmillen, überall aber kurtzähricht; Haffer 1/3 ziemlich, jedoch sonst überall kurtz und dünn; Weitzen wenig, doch guth; Gerste einige Stücke ziemlich, der Rest schlecht; Erbsen nicht zum Besten; Samen einige Stücke, so dem Ansehen nach ziemlich; Flachß überall kurtz und schlecht". [BBH 170]
1724 ..„im September 1724 in einer Aufstellung der männlichen Bevölkerung des Dorfes Birkenbringhausen (StA Marburg 40 a Rubr. 29 Nr. 143)“ in der zwei Söhne des Johann Kurt Bilse genannt werden, „wobei aber die Altersangaben 18 und 16 Jahre partout nicht passen wollen“. [U.Stöhr]
1731 „Curt Bilse erscheint übrigens in einer weiteren Bevölkerungsliste - aus 1731 (StAM 40 a Rubr. 29 Nr. 87) - mit Angaben zur Viehhaltung: 2 Ochsen, 5 Kühe, 20 Schafe, 1 Schwein. In seiner Landwirtschaft war eine Dienstmagd beschäftigt“. [U.Stöhr]
1733 1733 besichtigte der Hainaer Landvogt, Major Fries, offenbar auf „der Bauern Anzeige“ hin, die Hospitalswiesen „zu Brinckhaußen in den Bircken“ und stellte dort fest, „daß die Eder ... nicht nur alleine bereits bey die sieben Acker von hier abgeführt und jenseit Gnädigster Herrschafft angesezt, sondern auch, daferne nicht gebauet würde, bey einer großen Fluthe der Rest erwehnter Wießen ebenfals in Gefahr stehen dörme“. Zwar hatten „die Bauern viele Steine herbey gefahren und in den Waßerbruch geworffen“, doch würde diese Maßnahme nach Meinung des Majors „wegen der großen Tieffe wenig oder gar nichts fruchten“, da der „Strohm an dießem Ort alzustarck“ sei. Fries glaubte, wenn an geeigneter Stelle „mit Gehölze und Steine, welche letztere die Leuthe überflüßig aldorthen in der Nähe haben, wohl gebauet würde, dörffte der Rest der Wießen keine weitere Gefahr leiden, sondern vielmehr nach und nach diesseits wieder ansetzen“. [BBH S. 174]
Johann Curt Bilse heiratete GEITZ Anna Gertraud-4266 am 20. Oktober 1692 in Birkenbringhausen. Anna starb 1709.
Bei seinen Angaben zu Anna Gertraud Geitz schreibt U. Stöhr: Letztlich das einzige sichere Datum für ihn [ihren Ehemann Johann Curt Bilse] ist das seiner Hochzeit - am 20.10.1692 "mit seiner Braut Anna Gertraud". Dass diese eine geborene Geitz ist, ergibt sich aus dem Vergleich mehrerer Patenschaften...Sie stirbt bereits 1709 - nur als Johann Kurt Bilses Frau bezeichnet, dies bezeichnend für die Kargheit der Einträge jener Zeit in Bottendorf. Am 8. Juli 1694 wird sie im Kirchenbuch noch einmal, als Patin bei einem Kind des Christoph Bender in B.-Bringhausen [dessen Ehefrau Eulalia eine geb. Bilse war] genannt, das ihren Vornamen Anna Gertraud erhält.
Johann und Anna hatten die folgenden Kinder:
1. BILSE Johann Christoffel-4267 erhielt am 12. März 1695 in Birkenbringhausen die Kleinkindtaufe. Er wurde am 09. April 1695 in Birkenbringhausen bestattet. "Das älteste Kind der Eheleute Johann Kurt und Anna Gertraud Bilse ist Johann Christoffel gewesen (Taufe: 12.3.1695). Dies Kind wurde schon am 9.4.1695 beerdigt. Zu dieser frühen Zeit wurden lediglich diejenigen Tage festgehalten, an denen die Pfarrer ihre Amtshandlungen vorgenommen hatten, also hier Taufe und Beerdigung"
2. BILSE Dorothea-4268 erhielt am 12. November 1696 in Birkenbringhausen die Kleinkindtaufe. Er wurde am 01. Juni 1721 in Birkenbringhausen bestattet. "Nach dem frühen Tod des ersten Sohnes wurde im darauffolgenden Jahr die Tochter Dorothea geboren (Taufe: 12.11.1696). Ansonsten liegt der Zwischenraum zwischen zwei Geburten eher bei 2 1/2 bis 3 Jahren. Dorothea übernahm später das elterliche Anwesen (die spätere Haus Nr. 23) und verheiratete sich am 29. März 1713 mit einem Johannes Kahl...Mit nur 24 Jahren und 7 Monaten ist sie "im Kindbett" gestorben und am 1. Juni 1721 "mit dem toten Kind" begraben worden. . Dorothea heiratete KAHL Johannes-4269 am 29. März 1713 in Birkenbringhausen. Johannes wurde 1692 geboren.
3. BILSE Anna Maria-4272 wurde 1699 in Birkenbringhausen geboren. Sie wurde am 20. Mai 1751 bestattet. "In die kleine Kirchenbuchlücke um die Jahrhundertwende fällt die Geburt von Anna Maria Bilse, die am 20. Mai 1751 begraben wurde (Alter: 52 Jahre); sie war ledig geblieben. Sie ist zuerst nachweisbar am 6. Februar 1715 als Patin bei einem Kind ihres Schwagers Kahl. Am 10. Dezember 1738 hat sie auch eine Patenschaft bei ihrem Bruder in Röddenau übernommen"
4. BILSE Johann (Hans) Henrich-4241 wurde 1702 geboren. Er wurde am 03. Oktober 1762 bestattet.
5. BILSE Johannes-4273 erhielt am 08. November 1705 die Kleinkindtaufe. Zu Johannes Bilse machte U. Stöhr einige zusätzliche Angaben, die auf gewisse Unsicherheiten in der Quellenlage hinweisen: "Auf Johann (Hans) Henrich folgt Johannes (Taufe: 8.11.1705). Er ist vielleicht identisch mit einem Schäfer Johann "Bilze", der am 10. November 1723 als Pate erscheint. Sollte im übrigen dieser Johannes - und nicht Hans Henrich - mit dem 1724 erwähnten 18jährigen Sohn des Johann Kurt Bilse identisch sein (was ja auch besser passt), gäbe es noch einen weiteren, um 1708 geborenen Sohn Bilse, der sich aber in den Büchern nicht findet und im übrigen mit der am 9. Mai 1709 geborenen Tochter Katharina (Taufe: 9.5.) kollidieren würde". [Alle vorstehenden Zitate zu Personen:. U.Stöhr,24.9.2012]
6. BILSE Katharina-4274
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