BILSE Werner (Wernert)-76 wurde am 28. November 1773 in Röddenau bei Frankenberg/Eder geboren. Er erhielt am 30. November 1773 in Röddenau bei Frankenberg/Eder die Kleinkindtaufe. Er starb am 14. September 1860 in Birkenbringhausen.
Die Angaben zu den Kindern von Werner Bilse und Anna Katharina Hofmann stammen von U. Stöhr, 11.9.2012] Aus Familienunterlagen geht hervor, dass Werner Bilse "Ackermann" gewesen sein soll
Werner heiratete HOFMANN Anna Katharina-77 Tochter von HOFMANN Johannes-317 und SCHMIDT Anna Katharina-318 am 19. Februar 1792 in Evgl. Luth. Gemeinde Birkenbringhausen. Anna wurde am 10. Februar 1776 in Birkenbringhausen geboren. Sie erhielt am 12. Februar 1776 in Evgl. Luth. Gemeinde Birkenbringhausen die Kleinkindtaufe. Sie starb am 07. Januar 1854 in Birkenbringhausen.
Sie hatten die folgenden Kinder: Siehe dazu das Unterkapitel
1. BILSE Anna Katharina-4239 wurde am 23. Juli 1793 geboren.
2. BILSE Maria Magdalena-4240 wurde am 19. September 1795 geboren.
3. BILSE Heinrich Fredrich in USA ausgewandert-1232 wurde am 13. Oktober 1797 in Birkenbringhausen geboren
4. BILSE Maria Katharina-4242 wurde am 27. April 1800 geboren.
5. BILSE Friedrich Heinrich-38 wurde am 14. April 1803 geboren. Er starb am 28. Januar 1882.
6. BILSE Johannes (Zwilling)-4243 wurde am 13. April 1806 geboren.
7. BILSE Jacob (Zwilling)-4244 wurde am 13. April 1806 geboren.
8. BILSE Christian-4245 wurde am 06. September 1809 geboren. Hoferbe [Quelle: U. Stöhr, 11.9.2012]
Die Bilses und der Goldschatz von Birkenbringhausen
Im Jahr 1830 gab es in der Familie von Werner Bilse und Anna Katharina Hofmann helle Aufregung.
Doch vorweg: Drei Personen ist für Informationen zu diesem Vorgang zu danken. - dem Journalisten und Historiker Karl-Hermann Völker vom Verein für hessische Geschichte und Landeskunde bzw. Geschichtsverein Frankenberg/Eder , der dem ZeitLebensZeit-Projekt einen Artikel von Niklot Klüßendorf verschickte. - dem Numismatiker Prof. Niklot Klüßendorf, der bereitwillig ergänzende Informationen gab - dem Historiker und Ortschronisten für Birkenbringhausen (und die Region) Dr. Ulrich Stöhr.
Für die nüchterne Bestandsaufnahme dieses Ereignisses durch den Numismatikers Niklot Klüßendorf, zu lesen im Hessischen Jahrbuch für Landesgeschichte 1978, Seite 213 ff, lautet die Überschrift:„Der spätmittelalterliche Goldschatz von Birkenbringhausen im Landkreis Waldeck-Frankenberg (vergraben ab 1465)“.
Klüßendorf schildert ausführlichst und genauestens belegt die Geschichte des Fundes durch zwei Kinder von Werner Bilse und Anna Katharina Hofmann. Besonders ausführlich ist seine Forschung zur Behandlung des Falles durch die Behörden und naturgemäß die wissenschaftliche Bestimmung der Münzen. Wir beschränken uns hier bei den Zitaten auf die familiären Bezüge:
Der Fund fiel in eine Zeit, in der bereits für den Bereich Hessen-Kassel seit 1780 eine Verordnung existierte, in der vorgeschrieben wird, wie mit historischen Funden umzugehen ist. Sehr vernünftig scheint bereits damals geregelt, dass Funde gemeldet werden sollen und , so dies geschehen ist, eine angemessene Vergütung zu zahlen sei.
50 Jahre also nach dieser Verordnung passierte “der Ernstfall”,.das Ereignis am östlichen Rand von Birkenbringhausen, das Klüßendorf so schildert:
Am Sonntag, dem 25. April 1830, wurde in Bringhausen in den Birken (heute: Gemeinde Burgwald, Ortsteil Birkenbringhausen), einer Ortschaft von damals 64 Häusern und 400 Einwohnern, ein Goldschatz gefunden.
Die Behörden erhielten von dieser Tatsache zwei Tage später Kenntnis, als nämlich die Finderin, Maria Bilse, auf dem Justizamt zu Frankenberg Anzeige erstattete mit dem Ziel, die bereits verstreuten Münzen wiederzuerlangen.
Neben dem Justizbeamten, Georg Wilhelm Eichenberg, bemühte sich besonders der Kreisrat des Kreises Frankenberg, Philipp Georg Giesler, darum,die Umstände der Entdec:kung des Goldes aufzuklären. Giesler vernahm die Finderin noch bei ihrer Rückkehr vom Justizamt und erfuhr, daß Maria Bilse zusammen mit ihrem Bruder Christian am Abend des 25. April 1830 die "gelben Metallstücke" auf einem ihren Eltern gehörenden Grundstück gefunden hatte. Sie hatte sich auf der Heimkehr von einem Gang nach Willersdorf befunden, einer 6 km südöstlich von Frankenberg gelegenen Ortschaft.
Zunächst im unklaren darüber, daß es sich um Gold handelte, hatte die Finderfamilie [Bilse] die Münzen lose im Hause herumliegen lassen. So spielten die Kinder damit, und hierdurch sind zwei Exemplare unauffindbar verlorengegangen.
Die Mutter der Maria Bilse [Anna Katharina Hofmann] hatte vier der Fundmünzen einer Lumpensammlerin namens Apollonia Michel, drei weitere dem Forstläufer Schmidt aus Wiesenfeld, einem 2 km südöstlich von Bringhausen gelegenen Nachbardorf, gegeben. Weitere Stücke wurden später in Partien zu drei bis vier Exemplaren im Besitze einiger Juden angetroffen. [Klüßendorf a.a.O. S. 215f]
Vor weiteren Details blieb für das ZeitLebensZeit-Projekt sicherheitshalber zunächst zu prüfen, um welche Bilses es sich handelt. Die Namen der Bilse-Kinder Maria (30 Jahre) und Christian (21Jahre) kommen vor bei Werner Bilse. Die Mutter der Kinder lebte im Jahre 1830. Die Formulierungen im Text von Klüßendorf spricht einerseits von „spielenden Kindern“: Handelt es sich also und kleine Kinder? Andererseits spricht er von Maria, die einen langen Weg von Willersdorf machte und dann auch selbst auf dem Amt erscheint: Also doch eine ältere Tochter?
Eine telefonische Rückfrage bei Prof. Klüßendorf, dem der Verfasser sehr zu Dank verpflichtet ist, ergab, das er seinerzeit alle Akten umgedreht habe, aber vielleicht ergäbe eine Kirchenbuchprüfung weitere Hinweise, die er seinerzeit nicht hatte. Und wieder konnte Dr. Ulrich Stöhr helfen:
„Bei den Findern handelt es sich zweifelsfrei um die von Ihnen richtig identifizierten Christian Bilse (* 1809) und dessen Schwester Maria. Noch weit ins 20. Jahrhundert hinein war der Goldfund des Christian Bilse bei einzelnen Bringhäuser Personen bekannt. Unser hiesiger [Bottendorfer] Pfarrer Hammann hat entsprechende mündliche Überlieferungen aufgezeichnet“ (U.Stöhr, 3.1.2013)
Der Gemeindepfarrer als Dorfchronist! Die erwähnten Aufzeichnungen von Pfarrer Gustav Hamann, offensichtlich aus den späten 60er oder 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, lauten:
Nikolaus Bilse * 24.8.1892 in Birkenbringhausen, jetzt in Philadelphia, berichtet 1968 seinem Verwandten, Zahnarzt Dr. Becker – Frankenberg:
„Der Bilse Christ [Christian] hatte so 18 ha. Land. Er verkaufte Land, um Schiffskarten zu kaufen für die Kinder. Er hatte doch in 1817 ungefähr 1000 Mark Goldmünzen gefunden an der Burgstraße, als er mit seiner Schwester die Dampfdreschmaschine sehen wollte. Das Geld war von Napoleons Armee Gold französisch geprägt. Es lag verborgen in faulen Kleidern, vielleicht eines Zahlmeisters. Einer, der erste Bilse, hab ich mir immer vorgestellt, war vom Dreißigjährigen Krieg in Bringhausen geblieben. Wenn wir den Sämpelborn sahen, sagte mein Vater: Dort hat mein Vater das Gold gewaschen. Sie waren damals als die reichsten der Gegend angesehen. Eine Schwester Christs [= des Christian Bilse] arbeitete beim Rentmeister in Frankenberg …“ [Der Großneffe] Becker: Diese [Maria] nahm ein Geldstück mit zum Rentmeister, der den Wert erkannte.“[Quelle: U. Stöhr , 9.2.2013]
Wenn diese Angaben aus der Überlieferung stimmen, haben wir also nun auch mehr Kenntnis von Maria, der Schwester Christian Bilses. Sie arbeitete, so die Überlieferung, beim Rentmeister in Frankenberg. Dies korrespondiert mit den Angaben und erklärt, warum es Maria war, die den Goldschatz dort abgab.Kurzum: Es gibt keine Zweifel, das zwei Kinder von Werner Bilse und Anna Katharina Hofmann
Folgen wir nunmehr weiter den Recherchen von Niklot Klüßendorf aus dem Jahre 1978:
Auf dem Wege nach Bringhausen, wo er die FundsteIle selbst besichtigen wollte, kehrte der Kreisrat Giesler am 28. April 1830 beim Gastwirt Engel im Nachbarort Ernsthausen ein und erfuhr von diesem bereits weitere Details zum Fund. Der Forstläufer Schmidt hatte zwischenzeitlich die erhaltenen Goldstücke in eben derselben Wirtschaft vorgezeigt. Dabei hatte Engel die Münzen als Gold erkannt, diese gewogen und ungefähr vom Gewicht der Schildlouisd'ors (um 7,3-7,5 g) befunden. Weil Engel die drei Münzen einkehrenden Fremden als Kuriosum zeigen wollte, hatte Schmidt diese in der Wirtschaft gelassen. Engel schätzte den Wert pro Stück mit wenigstens 8 Gulden ein, der in der Provinz Oberhessen bis 1841 bevorzugten Währung.
Giesler ließ sich die Fundstücke aushändigen und begab sich nach Bringhausen.Hier wollte er zunächst die Eltern Bilse verhören, erreichte jedoch nichts, da die Mutter sich krank zu Bett begeben hatte und die nervlich als labil geschilderte Finderin einen Ohnmachtsanfall erlitt, nachdem sie offenbar wegen ihrer Leichtsinnigkeit im Umgang mit den Goldmünzen Vorhaltungen aus dem Familienkreise hatte hinnehmen müssen.
Der Bruder Christian Bilse erklärte sich jedoch bereit, den Kreisrat zur Fundstelle zuführen und bezeichnete ein elterliches Stück Ackerland als solche. Es seien insgesamt 24 Münzen gewesen, die dort offen in einem Häufchen gelegen hätten. Bilse gab sich willig, seine Aussagen durch einen Eid zu bekräftigen.
Am folgenden Tage, dem 29. April 1830, beauftragte Giesler den Baupraktikanten Renner mit einer Nachgrabung. Als der Kreisrat an die vermeintliche FundsteIle kam, um sich über den Stand der Arbeiten zu informieren, fand er niemanden. Vielmehr traf er, von Bringhausen in Richtung auf die von Frankenberg nach Ernsthausen führende Straße reitend, Renner, Bilse und einige Landleute am Waldrand an.
Bilse hatte vor dem Nachgraben offenbar Gewissensbisse bekommen und Renner zur wirklichen Fundstelle geführt... Diese befand sich am Waldrand unweit eines Schutzhäuschens für Reisende und war etwa eine Viertelstunde von Wiesenfeld entfernt. Die Grabung brachte keinerlei Ergebnis, es wurde für möglich gehalten, dass Frostaufbrüche in dem strengen Winter 1829/1830 die Münzen an die Oberfläche getrieben hätten. Die FundsteIle war sehr feucht, was die Untersuchungen erschwerte, aber auch diese Vermutung nahe legte. Als Gesamtzahl der ursprünglich gefundenen Münzen gab Bilse 24 Exemplare an, eine Zahl, die auch immer wieder von Einwohnern genannt wurde, mit denen der Kreisrat über den in der Gegend wohl zum Tagesgespräch gewordenen Fund sprach.
Bilse gab zu, daß er zunächst die wahre FundsteIle verheimlicht habe; man habe ihm Angst gemacht, er müsse mit der Eisenstrafe rechnen, weil er den in der Nähe der Straße gehobenen Fund nicht gemeldet hatte.
Eine vom Frankenberger Justizbeamten am 30. April vorgenommene Ortsbesichtigung erbrachte im wesentlichen das gleiche Ergebnis. Hierbei stellte es sich heraus, daß Christian Bilse bei der Entdeckung des Goldes ein Gebet gesprochen hatte, damit der Fund nicht durch die Kraft des Bösen verloren ginge, ein im übrigen weit verbreiteter Volksglaube...
Den untersuchenden Beamten gelang es immerhin, nicht weniger als 22 der angeblichen Gesamtzahl von 24 Goldmünzen sicherzustellen. Außer den drei Fundstücken aus dem Besitz des Gastwirts Engel gelangten 18 weitere Exemplare über den Frankenberger Justizbeamten in die Hand des Kreisrats Giesler. ..
Außer den beiden von den Kindern verlorenen Münzen fehlt nur noch ein weiteres, das der Justizbeamte zu Frankenberg nicht herausgeben mochte, weil er es als Vergleichsstück für eventuelle spätere Untersuchungen zur Hand haben wollte. Dieses Stück hat in der Folge als verschollen zu gelten, auch in den späteren Abrechnungen mit der Finderfamilie taucht es nicht mehr auf. Es ist möglich, daß die Münze später an die Finder zurückgegeben wurde, daß sie im Justizamt als Kuriosum aufbewahrt wurde oder dort sogar in Vergessenheit geriet, bis sie in andere Hände gelangt'
Die Ergebnisse der bei ihr zusammengelaufenen Untersuchungen faßte die Oberpolizeidirektion in einem Bericht an den Kurfürsten vom '8. Juli 1830 zusammen. Hierauf erging unter dem 14. September des gleichen Jahres aus dem Geheimen Kabinett ein Allerhöchster Beschluß, durch den der Ankauf der beiden Stücke für das Museum genehmigt wurde. Zugleich erhielt das Innenministerium Weisung, Vorschläge zu einer Erneuerung der Verordnung von 1780 zu unterbreiten, diese Angelegenheit verlief jedoch ohne weiteres Ergebnis.
Es folgten unzählige Stellungnahmen, Begutachtungen u.a.m. zu diesem Fall. Zum Schluß ging es dann alles glatt:
Der Ankauf der beiden Münzen sollte durch das kurfürstliche Oberhofmarschallamt erfolgen. Mit dieser Zentralbehörde des Hofstaates, zu dem das Museum gehörte, nahm die Oberpolizeidirektion ebenso wie mit den Findern - durch Vermittlung des Kreisrats - Verbindung auf....
Die Geschwister Bilse, die schon am 22. September 1830 in einer Eingabe an die Oberpolizeidirektion um Rückerstattung des Goldes oder Bezahlung ersucht hatten, erklärten sich am 21. Oktober bereit, die beiden für das Museum gewünschten Münzen gegen den bewilligten Betrag von 4 Dukaten in Gold abzugeben. Die genannte Summe wurde den Findern über den Kreisrat am 3. Dezember 1830 in Dukaten ausgezahlt, also nicht etwa in gängige Taler oder Guldensorten umgerechnet.
Auf Vorschlag v. Rommels und mit Einwilligung der Geschwister Bilse, die sich hierdurch einen höheren Erlös erhofften, bereitete die Oberpolizeidirektion zur Auflösung des Fundes eine Auktion in Kassel vor. Zuvor wurden die 19 verbliebenen Exemplare dem Leiter der Münze zu Kassel, dem Münzrat Dietrich Heinrich Fulda, zur Begutachtung übersandt, damit in der Versteigerungsankündigung ein Schätzwert eingesetzt werden konnte.
Man kann sich unschwer vorstellen, wie sehr all diese Themen in der Familie Bilse diskutiert worden sein dürften. Der Numismatiker und Marburger Gelehrte Niklot Klüßendorf hat in seinem Aufsatz des Jahres 1978 genau recherchiert, welchen tatsächlichen Wert die Auktionserlöse für die Bilse-Kinder hatten:
Der Gesamterlös der Kasseler Versteigerung wurde nach Abzug der Unkosten für die Ankündigung im Wochenblatt (1 Thl.) den Geschwistern Bilse im Frühjahr 1831 ausgezahlt. Rechnet man den Gegenwert der vier Dukaten hinzu (11 Thl. 13 GGr. 8 Hlr.) 24, so hat der Fund den in bescheidenen Verhältnissen lebenden Geschwistern mit 147 Thl 4 GGr. 8 Hlr. ein kleines Vermögen beschert, das ungefähr dem Bareinkommen eines Hauptlehrers an einem Seminar für fünf Monate entsprochen hat (die freie Wohnung nicht gerechnet!). Um ein sehr schmales Einkommen zum Vergleich heranzuziehen, sei auf die den hessischen Veteranen des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges bewilligte Pension verwiesen, welche 1831 auf 3 Thl. im Höchstfalle festgesetzt wurde. Der Gesamterlös des Fundes entsprach also einer solchen Rente für vier Jahre und einen Monat! Zur Kaufkraft des Geldes sei vermerkt, daß um 1830 ein einpfündiges Brot (rd. 484 g) um 2 GGr. 4 Hlr., ein Maß (rd. 1,95 1) Branntwein 12 GGr., ein Schlachthammel 2 Thl. 18 GGr., ein eiserner Ofen 12-14 Thl. gekostet haben....
Und warum nun gerade Birkenbringhausen? Auch hierfür hat Niklot Klüßenbdorf eine schlüssige Antwort:
In Anbetracht der Vergrabungszeit des Fundes von Birkenbringhausen nach 1465 ist es freilich besonders naheliegend, an politische Ereignisse zu denken, die Unruhe ins Land brachten und die Bevölkerung veranlassen mochten, Vermögenswerte der Erde anzuvertrauen. ... Wegen der für Hessen recht ungewöhnlichen Zusammensetzung des Fundes erscheint es freilich zweifelhaft, den Goldschatz von Birkenbringhausen mit der heimischen Bevölkerung in Verbindung zu bringen, es ist daher zu vermuten, daß die Niederlegung des Geldes mit auswärtigen Beziehungen zusammenhängt, ohne daß diese im einzelnen quellenmäßig zu fassen sind...
Hierfür spricht, daß in der Nähe des Fundorts mehrere Verkehrsadern verliefen, vor allem die große von Ernsthausen nach Wiesenfeld herüberkommende Frankfurt-Bremer Fernverbindung, die rund 1500 m vom Fundort entfernt verlief. Daneben sind zwei Straßenzüge zu nennen, über die sich der Ost-West-Verkehr abwickeln konnte. Zum einen handelt es sich um die „Siegische Straße“, welche bis zum heutigen Industriehof auf der Wasserscheide verlief - kaum mehr als 250m von der Fundstelle entfernt. Sie führte über Erndtebrück und Siegen nach Köln. Zum anderen ist die „Kölnische Landstraße“ zu erwähnen, die bei Rennertehausen die Eder überquerte und über Hallenberg nach Winterberg strebte, wo sie auf die von Kassel über Korbach, Grevenbrück und Wipperfürth nach Köln ziehende Straße stieß. Die Entfernung von der FundsteIle zur „Kölnischen Landstraße“ betrug etwa 3,6 km. [Klüßendorf a.a.O. S. 217 ff].
Seit jener Zeit sind weitere Funde in diesem Gebiet wohl nur in einem Falle bekannt geworden
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